Wir leben in einer Zeit der Globalisierung: Viele Grenzen sind schon verschwunden und die Distanzen auf unserem Erdball sind längst geschrumpft. Eigentlich sind das ideale Voraussetzungen, ein Miteinander zwischen Völkern und Kulturen nicht nur zu versuchen sondern auch konsequent zu leben, auch wenn das immer wieder manchen aus Angst, aus Unverständnis oder aber auch einfach aus politischen oder anderen - menschlich gesehen eher niedrigen - Motiven heraus nicht so ganz passt.
In den letzten Jahrzehnten gab es immer wieder Spiele, die versuchten, Brücken zwischen Völkern und Nationen zu schaffen. Der unbewusste Effekt, der dabei erzielbar ist, sollte nicht unterschätzt werden, denn im Spiel ist man viel eher geneigt, Ungewohntes und Fremdes zu akzeptieren. Daraus kann sich im Laufe der Zeit durchaus ein Verständnis für fremde Völker und Kulturen entwickeln. Seit einigen Monaten gibt es nun ein neues Spiel, das sich "Kinder der Welt" nennt, für Kinder ab dem 5.Lebensjahr hervorragend geeignet ist und vor allem durch seine liebevolle Gestaltung auffällt.
Der Spielplan ist aus dickem Holz und zeigt einen Rundkurs mit zwölf Feldern. Einige davon sind färbig und bilden gleichzeitig die Startfelder für die kleinen Püppchen, welche die Kinder der Welt zeigen. Sie sind liebevoll und detailreich aus Holz, Stoff und Wolle gestaltet: Ob Eskimo oder Indianerpüppchen, alles ist ein Vergnügen zum Anschauen und Anfassen, natürlich aber auch zum Spielen. Zusätzlich gibt es einen Würfel und für jeden Teilnehmer eine Anzahl von Postkarten, auf der sich Motive aus der Region finden, die zum jeweiligen Menschenkind gehört.
Das eigentliche Spiel ist sehr einfach: Wer an der Reihe ist, würfelt und bewegt seine Spielfigur mit oder gegen den Uhrzeigersinn auf dem Rundkurs weiter. Sollte er dabei auf einem Feld landen, wo auch noch andere Kinder der Welt stehen, dann darf man eine seiner Postkarten an ein beliebiges Püppchen und damit natürlich auch an den entsprechenden Mitspieler verschenken. Wem es auf diese Weise als ersten gelingt, alle seine Postkarten zu verschenken, der ist Sieger dieses multinationalen Spieles.
Zugegeben "Kinder der Welt" ist ein sehr einfaches Kinderspiel, doch der Reiz liegt hier einerseits in der wunderbaren Ausstattung, die das Spiel zu einem echten Leckerbissen macht, andererseits aber auch in der Grundidee, die wieder einmal versucht, Gemeinsames über Trennendes zu stellen und damit das spielerisch umzusetzen, wovon wir in der Realität leider bis heute nur träumen können?.
Birgit und Peter Költringer
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Titel |
Kinder der Welt |
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Hersteller |
Ravensburger |
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Erfinder |
Beleduc team |
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Design |
Antje Flad |
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Spieldauer |
15 - 20 min |
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Spieler |
2 - 6, ab 5 Jahren |
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Kategorie |
Würfelspiel |
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Preis |
ca. 37,00 öS |
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Bewertung: |
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Regelgestaltung |
6 |
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Ausführung |
6 |
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Verarbeitung |
6 |
Copyright Peter und Birgit Költringer 2003
Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiters die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.
Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.