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Kleine Schätze


Wer jemals einen Ausverkauf besucht hat und dort die Leute in großen Körben wühlen gesehen hat, der fühlt sich davon entweder angezogen oder aber von Herzen abgestoßen: Denn die Gier, die sich hier breit macht, hat nicht selten animalische Züge und irgendwie sollte der Mensch darüber doch etwas erhaben sein. Immer wieder kommt es dabei auch vor, dass dabei die Objekte der Begierde auf Anhieb gar nicht angesehen werden können, da sie tief vergraben unter einem Berg von Socken in falschen Größen, in einem Haufen von Ausverkaufsblusen oder aber als unterste Schicht unter einem Pulloverkonvolut versteckt sind. Und dann muss der Tastsinn her!

Dass sich daraus auch ein Spiel machen lässt, steht wohl außer Zweifel. Unter dem Titel "Kleine Schätze" sollen dabei zwei bis vier "Wühlmäuse" aufgrund ihres "Fühlvermögens" eine Reihe von Gegenständen in einem Stoffbeutel erkennen. Zur Auswahl stehen dabei Jonglierbälle, Schuhbänder, Wäscheklammern, Stoffe und Figuren in unterschiedliche Farben. Die Spieler haben die Aufgabe, ein "Satz" von zwei bis vier dieser Dinge - im vorliegenden Fall "Schätze" genannt - zusammenzustellen, wobei auch die Farbe passen muss. Welche Gegenstände zur jeweiligen Kombination gehören, ist auf kleinen Kärtchen festgelegt. Da aber das Ganze in der Praxis gar nicht so einfach ist, gibt es zwei Spielvarianten, die unterschiedlich schwer sind: Bei der "Startvariante" liegen zu Beginn bereits sechs beliebig herausgefischte Schätze offen auf dem Tisch. Sollte man trotzdem blind ziehen müssen - und das ist natürlich immer dann nötig, wenn sich nichts Passendes unter den offenen Schätzen findet- darf man bis zu dreimal in den Sack greifen. In der "Fortgeschrittenenvariante" kann ebenfalls dreimal gezogen werden, doch falls zuvor jemand eine Kombination geschafft hat, werden die dabei verwendeten Schätze nicht sofort wieder in den Beutel zurückgeworfen, sondern wandern zuerst einmal unter den Schachteldeckel. Erst nachdem der gerade "tastende Spieler" seine Tastversuche beendet hat, kommen die Teile wieder in den Sack. So lässt sich ein bisschen kalkulieren, was man im Sack noch finden kann, denn die vorübergehend zur Seite gelegten Teile scheiden ja zwangsläufig aus.

"Kleine Schätze" sind ein einfaches, schön gestaltetes Tastspiel, dass nicht nur für kleine Kinder sondern auch für deren größere Geschwister und die Eltern geeignet ist.

Birgit und Peter Költringer

Titel

Kleine Schätze

Hersteller

Schmidt Spiele

Erfinder

Peter Lewe

Design

Schmidt Spiele

Spieldauer

30 min

Spieler

2 bis 4 , ab 5 Jahren

Kategorie

Tastspiel

Preis

ca. 315,-- öS

Bewertung:

Idee

4

Regelgestaltung

4

Ausführung

5

Verarbeitung

5


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.