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KLONDIKE - Spiel für Goldgräber und Hasadeure


Das ausgehende vorige Jahrhundert war die Zeit des Goldrausches. Amerika schien dafür vielen besonders geeignet zu sein. Nicht nur die Geschichte vom Tellerwäscher zum Milliardär stammt aus dieser Zeit sondern vor allem auch die meisten Geschichten über die Goldsuche. Besonders gefragt war damals das Gebiet am Yukon River, wo man dem Fluß angeblich tonnenweise Goldnuggets abgewinnen konnte. Wie so oft in der wechselhaften Geschichte von Goldgräbersiedlungen erlebte dabei eine Siedlung namens Dawson City einen beachtlichen wirtschaftlichen Aufschwung. Und so war es auch nicht verwunderlich, daß das Glückspiel blühte. Die Erfolgslosen sahen es als Chance, doch noch reich zu werden und die Erfolgreichen hofften, dadurch noch reicher zu werden. Daß dieses Thema praktisch nie aus der Mode kommt, beweist das Spiel Klondike: Denn hier wird die Story der Goldwäscherei auf etwas neuartige Weise nochmals erzählt.

Die Teile dieses Spieles verwundern einem beim ersten Blick sehr: Da findet sich ein Metallteller, 6 Holzleisten, 8 Holzbecher, einige Karten und ein Ledersack voller goldgelber und schwarzer Holzkugeln. Doch nach einem kurzen Blick in die Spielanleitung beginnt man recht rasch den Sinn dieser merkwürdigen Bestandteile zu verstehen: Zuerst werden die Holzleisten zu einem großen Sechseck zusammengesetzt, was die Umgrenzung für alle weiteren Aktionen darstellt. Wer an der Reihe ist, holt sich drei Holzkugeln aus dem Ledersack, legt sie in den Metallteller und versucht nun mit drehenden Bewegungen die goldgelben von den schwarzen Kugeln zu trennen, da die Schwarzen Kieselsteine darstellen, die Goldgelben hingegen die Goldnuggets. Im Endeffekt sollen natürlich nur mehr Goldnuggets im Teller bleiben. Doch das ist alles andere als einfach und so schleudert man nicht selten neben Kieselsteinen auch die Goldnuggets aus der Pfanne. In der Zwischenzeit schließen die anderen Mitspieler Wetten ab, wie viele Nuggets noch im Teller bleiben und machen ihre Wetteinsätze. So kann man also in diesem Spiel also auf zweifache Weise zu Geld kommen: Einerseits als Goldwäscher, andererseits als Goldwetter. Zusätzlich gibt es auch noch Karten, welche Aktien darstellen, die ebenfalls noch als Kapital zählen. Wenn man durch ungeschickte Aktionen beim Wetten Gold verliert, kann man diese Aktienkarten verkaufen, um wieder zahlungsfähig zu werden. Am Ende des Spieles werden erwaschene Goldnuggets und das vorhandene Aktienkapital zusammengezählt und Sieger ist der Reichste unter den Mitspielern. Doch nicht nur das Wetten und die Geschicklichkeit spielen eine Rolle, besonders Gewitzte verschütten auch manchmal ganz bewußt einiges Gold, um die Wettergebnisse manipulieren zu können. Da ist dann plötzlich auch noch Bluff im richtigen Augenblick sehr gefragt.

Klondike ist von der Idee her wirklich einmal etwas Anderes. Es ist eine gelungene Mischung von Wettspiel mit Bluff und Fingerfertigkeit. Egal ob man gerade selbst Nuggets wäscht oder sich beim Wetten engagiert, dieses Spiel ist die ganze Zeit hindurch äußerst vergnüglich. Angeblich soll es Leute mit zwei linken Händen geben, die einfach ungeeignet sind, unter die Goldwäscher zu gehen. Für diese kann man durchaus einige Übungsrunden einlegen. In den meisten Fällen wird es sich lohnen, denn sogar Volksschüler haben den Dreh mit dem Goldwaschen bereits nach wenigen Runden kapiert.

KLONDIKE:

Titel

Klondike

Hersteller

Haba

Erfinder

Stefanie Rohner/Christian Wolf

Design

Haba

Spieldauer

20 - 30 Minuten

Spieler

2 - 4, ab 8 Jahre

Kategorie

Wett-Geschicklichkeitsspiel

Preis

ca. 660,-- ÖS

Bewertung:

Idee

5

Regelgestaltung

6

Ausführung

6

Verarbeitung

6

 


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.