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URLAUB MIT GEDÄCHTNIS: KOFFERKARUSSEL


Wieder einmal ist ein Urlaub zu Ende. Braun gebrannt und etwas müde verlassen die 10 Fluggäste ihr kleines Charterflugzeug, das mehrere Stunden Verspätung hatte. Die Reisegesellschaft besteht aus allerlei merkwürdigen Gestalten, denn üblicherweise fliegt ein tauchbegeisterter Tourist nicht in kompletter Tauchadjustierung, ein Bär wird selten in der Economyclass gesichtet und auch ein Detektiv will normalerweise möglichst unerkannt bleiben. Doch diese Gesellschaft ist eben etwas komisch, was soll's. Gemeinsam nähern sich jedenfalls dem Gepäcksförderband und warten.

Ein Koffer nach dem anderen taucht auf und jeder will sich den seinen möglichst rasch holen. Doch das ist gar nicht so einfach, denn alle sehen völlig gleich aus. So bleibt nichts anderes übrig, als zu vermuten, welches Gepäckstück zu wem gehört und dann hineinzusehen. Wenn man dabei Glück hat, trifft man ins Schwarze, doch die Chancen stehen schlecht. So wird erst einmal recht oft daneben getippt, bis man schließlich die richtigen Gepäckstücke gefunden hat.

Diese Story ist eigentlich auch schon die Grundlage des heutigen Spieles, welches den überaus treffenden Namen "Kofferkarussel" trägt. Zu Beginn müssen die insgesamt zwölf Koffer erst einmal mit den entsprechenden Utensilien gefüllt werden, die für die Reisenden typisch sind: So erhält zum Beispiel der Detektivkoffer eine Lupe, der Bärenkoffer ein Glas Honig oder der Taucherkoffer eine Preßluftflasche. Zwei zusätzliche Gepäckstücke enthalten je eine Maus, die niemandem gehört. Diese beiden blinden Passagiere bringen Punkteabzüge und eine Strafpause von einer Runde, sollte man sie irrtümlich erwischen. Alle Koffer werden auf das Spielplanförderband gestellt, um welches man die zehn Urlauber gruppiert hat. Danach wird reihum gewürfelt: Bei Augenzahlen zwischen eins und fünf kann ein Koffer um ein Feld weiterbewegt werden, bei sechs kann ein Urlauber auf eine beliebige Position neben dem Förderband versetzt werden. Wer an der Reihe ist, kann einen Koffer öffnen, wenn er glaubt, das er neben seinem Besitzer zu stehen gekommen ist: Hat zum Beispiel so der Taucher seine Preßluftflasche gefunden, darf man diese an sich nehmen. Hat man sich hingegen geirrt, muß der Koffer mit Inhalt zurück auf das Förderband, man hat einmal auszusetzen und das Spiel geht weiter.

Man merkt schon, für "Kofferkarussel" benötigt man wieder einmal ein gutes Gedächtnis, denn man kann durch die Fehler der anderen lernen und zumindest diese dann vermeiden. Die Idee des Spieles ist nicht neu und insgesamt erinnert einiges auch an das "Pater noster", bei dem in einem Aufzug verschiedene Figuren spazieren fahren und identifiziert werden müssen. Doch die Aufbereitung mit Koffern auf einem Förderband ist originell. Die Gepäckstücke sind einfache Zündholzschachteln, sodaß auch das mehrmalige Öffnen kein Problem darstellt. Auch sonst ist die Ausführung in guter Qualität. Die Spielanleitung hingegen sollte überprüft werden, da hier einige Ungereimtheiten bestehen. Doch nach der ersten Runde weiß man, wie der Hase, besser gesagt der Koffer läuft und man freut sich schon auf den nächsten Durchgang.

 

 

Birgit und Peter Költringer

KOFFERKARUSSELL:

Titel

Kofferkarussel

Hersteller

Piatnik

Erfinder

Hermann Huber

Design

Walkerstorfer

Spieldauer

20 - 30 min

Spieler

2 - 5, ab 12 Jahren

Kategorie

Merkspiel

Preis

ca. 300,-- ÖS

Bewertung:

Idee

6

Regelgestaltung

3

Ausführung

5

Verarbeitung

6


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.