Frühmorgens war auf dem Bauernhof noch alles in bester Ordnung. Langsam erwachten die Tiere. Als der Bauer ihnen das Futter brachte, stürzten sie sich wie üblich darauf und ein ganz normaler Tag schien seinen Lauf zu nehmen. Doch dann geschah das Verhängnisvolle: Er vergaß, die Türen der Ställe wieder zu schließen. Zuerst merkten das nur einige, doch bald hatten sich alle 32 Bauernhoftiere den Weg in die vermeintliche Freiheit gesucht. Natürlich versuchte der Bauer sofort, sie wieder in ihre Ställe zu treiben, es gelang ihm schließlich auch, doch es war nun ein Durcheinander entstanden: War zuvor jede Tierart in einem ganz bestimmten Stall, so war nun alles bunt durchgemischt.
Die Spieler haben nun bei "Krawall im Stall" die Aufgabe, in dieses Chaos etwas Ordnung hineinzubringen. Doch das ist gar nicht so leicht: Denn die 8 Ställe sind durch abnehmbare Dächer vor Blicken gut geschützt. Nur wer an der Reihe ist, darf zwei Dächer hochheben und hinein schauen. Entdeckt er dabei Tierpaare, darf er diese herausnehmen und vor sich aufstellen. Hat er jedoch Pech und findet kein Paar, dann ist der Nächste an der Reihe. Klarerweise ist zu Beginn der Spieles der Zufall die treibende Kraft, denn niemand weiß, wo welche Tiere untergebracht sind. Doch im Laufe der Zeit merkt man sich, wo sich welches Tier versteckt hält. Wenn man an der Reihe ist, kann man dann ganz gezielt zwei Dächer aufheben und so ein Tierpaar herausholen und vor sich aufstellen.
"Krawall im Stall" ist ein Merkspiel für Kinder, das vor allem durch seine schöne Gestaltung auffällt. Außerdem lässt es sich mit unterschiedlichen Regeln spielen und die oben beschriebene Variante ist nur eine der Möglichkeiten. Man kann zum Beispiel auch einen "Zentralstall" offen legen und es gilt nun, in einem anderen Stall ein gleiches Tier zu finden. Doch neben den Varianten, dieses Spiel als Merkspiel zu spielen, gibt es noch eine Reihe von ansich unkonventionellen, hier aber wahrlich reizvollen Möglichkeiten: Denn bereits beim Betrachten der Bauernhoftiere hat man den Wunsch, sie anzugreifen und daraus ergibt sich fast zwangsläufig eine ganz anderen Art des Spielens: Ob es nun gilt, alle Tiere nach Arten sortiert in einer Reihe aufzustellen oder aber in einem bestimmten Muster in die Ställe zum Schlafen zu legen, der Phantasie sind hier wohl kaum Grenzen gesetzt.
Die Firma Selecta hat jedenfalls mit "Krawall im Stall" wieder einmal bewiesen, dass sie - obwohl sie im Vergleich zu anderen Firmen Spiele eher als Nebenprodukt auf den Markt bringt - mit guten Ideen sowie solider und liebevoller Ausführung nach wie vor jung und alt überzeugen kann.
Birgit und Peter Költringer
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Titel |
Krawall im Stall |
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Hersteller |
Selecta |
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Erfinder |
Jaques Zeimet |
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Design |
Selecta |
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Spieldauer |
10 - 15 min |
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Spieler |
Ab 2, ab 4 Jahren |
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Kategorie |
Merkspiel |
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Preis |
ca. 20,-- öS |
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Bewertung: |
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Idee |
5 |
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Regelgestaltung |
6 |
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Ausführung |
6 |
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Verarbeitung |
6 |
Copyright Peter und Birgit Költringer 2003
Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiters die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.
Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.