LUDING

Kupferkessel Co.

Das heutige Spiel handelt von einer Zeit, in der das noch anders war: Da gab es einen weißen und einen schwarzen Zauberer, der die Getränke in seinem Kupferkessel mixte: Die Wirkung war mehr oder weniger stark, mehr oder weniger positiv und nicht selten auch mehr oder weniger eindeutig. Nicht umsonst heißt das Spiel auch "Kupferkessel Co." Und jeder der beiden Spieler übernimmt die Rolle von einem der beiden Zauberer. Die Rohstoff für die Spezialmixturen sind auf Kärtchen gezeichnet und haben zusätzlich auch noch einen Punktewert. Zu Beginn des Spieles werden 32 Rohstoffkärtchen im Quadrat mit zusätzlich vier Eckkarten aufgelegt. Ziel des Spieles ist es, mit seinem Zauberer möglichst viele der 14 Rohstoffe zu sammeln und die Zutaten auf einen Stapel zu legen, wobei die letzte Rohstoffkarte sichtbar bleiben muss. Anfangs weiß man sehr bald gar nicht mehr, welche Rohstoffe man im Stapel hat und dabei wäre das für die Partie nicht unwesentlich: Denn je mehr Karten einer Sorte, desto besser. Die Zauberer dürfen entsprechend der Punktezahl, welche auf der jeweils offen aufliegenden Rohstoffkarte vermerkt ist, gezogen werden. Wo man stehen bleibt, dort darf man eine Zutat aus der Reihe nehmen. Das ist gleichzeitig nun auch die neue offen liegende Rohstoffkarte, welche die nächste Zugweite des Zauberers bestimmt. Um das Sammeln der Karten etwas "attraktiver" zu gestalten, finden sich unter den Rohstoffen auch Zutaten mit Zauberhüten oder einem explodierenden Kessel. Ersteres ist für den gerade aktiven Zauberer günstig, denn hier darf man sofort ein zweites Mal ziehen. Beim explodierenden Kessel verliert hingegen der Kontrahent seine oberste Rohstoffkarte.

Sobald alle Zutaten eingesammelt sind, folgt die nicht ganz einfache Abrechnung: Im Prinzip zählt hier jede einzelne Rohstoffkarte negativ, zwei der gleichen Sorte nichts und mehr davon unterschiedlich viel. Hinzu kommt noch, dass bestimmte Sammlungen mehr oder weniger wertvoll sind. Sollte man im Spiel auch noch "Rezeptkarten" verwendet haben - sie stellten eine Ergänzungsvariante dar - dann gibt es auch noch für richtig gesammelte Kombinationen Zusatzpunkte.

"Kupferkessel" ist eine Art von Merkspiel: Es gilt, die gesammelten Zutaten im Kopf zu haben. Hier sind professionelle Kartenspieler eindeutig im Vorteil, doch im Laufe der Zeit schaffen es auch "Amateurzauberer" recht gut. Spätestens dann sollte man die Rezeptkarten ins Spiel bringen, damit der Spielreiz nicht frühzeitig verloren geht und der weiße und schwarze Zauberer für lange Zeit in ihrer Schachtel verschwinden.....

Copyright Peter und Birgit Költringer 2003

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiters die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.