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Land unter


1997 erschien bei FX Schmidt ein kleines Kartenspiel unter dem Namen "Zum Kuckuck" von Stefan Dorra. Ravensburger hat die Firma inzwischen aufgekauft und nicht nur das Spiel sondern auch die ganze Firma FX Schmidt ist bald darauf sanft entschlafen. Doch gute Spiele haben immer eine neue Chance und so ist es auch hier. Im heurigen Jahr tauchte "Zum Kuckuck" mit neuer Thematik und neuer Gestaltung bei den "Berliner Spielkarten" wieder auf. Auch dieser Verlag gehört übrigens inzwischen der Firma mit dem blauen Dreieck, doch hier scheint die Firmenpolitik des Mutterkonzerns ein Weiterleben zu erlauben.

Die Schachtel, die vom Format her exakt auf den Inhalt abgestimmt ist und bei der man ungewöhnlich wenig Luft mitkauft, enthält Wetterkarten mit den Werten eins bis sechzig, Rettungsringkarten mit Zahlenwerten von eins bis zwölf und auch Wasserstandskarten, deren Palette ebenfalls von eins bis zwölf reicht. Zu Beginn der Partie erhält jeder Teilnehmer zwölf Wetterkarten und man sucht zuerst einmal darauf nach abgebildeten Rettungsringen: Einige haben davon einen halben, andere einen ganzen und bei wieder anderen gibt es keine Schwimmhilfe. Entsprechend der Summe an Rettungsringen kann man sich nun beim "Rettungsringkartenstapel" bedienen. Danach werden vom Stapel der Wasserstandskarten ein Kartenpaar aufgedeckt. Nun wird verdeckt dafür geboten und gemeinsam aufgeschlagen. Derjenige mit dem höchsten Gebot darf sich eine der beiden Wasserstandskarten aussuchen, der zweithöchste bekommt das Gegenstück. Jeder muss die so erworbene Karte nun offen vor sich ablegen. Danach wiederholt sich das Ganze. Im Laufe der Zeit hat wohl jeder die eine oder andere Karte auf diese Weise erworben, welche offen vor jedem Spieler übereinander gestapelt werden. Nach jeder Bietrunde muss derjenige mit dem höchsten Wasserstand eine Rettungsringkarte einsetzen, um nicht "abzusaufen". Sollte ihm kein Rettungsring mehr zur Verfügung stehen, kassiert er einen Minuspunkt. Das Spiel endet schließlich, wenn alle Handkarten ausgespielt sind: Nun gibt es für alle noch nicht verbrauchten Rettungsringe einen Pluspunkt. Zusätzlich erhält auch noch derjenige, der zuletzt den niedrigsten Wasserstand aufwies, einen Zusatzpunkt.

"Land unter" ist ein kleines gelungenes Kartenspiel, das in schnellen Runden gespielt werden kann und sich dabei besonders für Zwischendurch und Unterwegs sehr gut eignet. Dabei ist sowohl taktieren als auch bluffen immer gefragt. Die Grafik selbst erscheint zwar nicht übermäßig gelungen, doch das ist für den Spielablauf selbst völlig gleichgültig. Was zählt ist der Spaß und der ist hier für viele Runden garantiert.

Birgit und Peter Költringer

Titel

Land unter

Hersteller

Berliner Spielkarten

Erfinder

Stefan Dorra

Design

Dietmar Lautenbach

Spieldauer

20 - 30 min

Spieler

3 - 5, ab 10 Jahren

Kategorie

Kartenspiel

Preis

ca. 95,-- öS

Bewertung:

Idee

5

Regelgestaltung

5

Ausführung

3

Verarbeitung

5


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.