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LANG LEBE DER KÖNIG!


Gute Lehrer motivieren ihre Schüler und die hoffnungsvolle

Jugend lernt dann, weil es sie einfach reizt! Gute Spiele machen es ebenso: Immer wieder muss man sie spielen, einfach weil es reizt, sich damit zu beschäftigten. Eigentlich könnte man meinen, dass es viele Lehrer gibt, die Spiele erfinden, doch ist diese Gattung des Homo sapiens in der Branche der Spieleerfinder eigentlich recht selten. Eine Ausnahme ist Günter Burkhard: Er hatte heuer sein Debüt auf der Nürnberger Spielwarenmesse und das gleich mit drei Spielen..

Eines davon soll hier vorgestellt werden. Es hört auf den Namen "Lang lebe der König" und eine kleine Story erinnert an die Zeit vor über 1000 Jahren. Damals waren in England einige Grafen der Meinung, das Land brauche einen neuen König. Jeder von ihnen wollte es werden, doch es gibt eben nur einen "König von England". So sollte der König von den Grafschaften gewählt werden. Um möglichst viele Stimmen zu bekommen. mußten sie sich daher auf eine Wahlreise begeben und das ist auch der Beginn dieses Spieles.

Jeder Mitspieler wird zu einem dieser Grafen. Die eigene Grafschaft wählt selbstverständlich ihren Herrn, die anderen Regionen hingegen müssen erst überzeugt werden. Dazu benötigen die Adeligen Gefolgsleute, welche die Stellung in den einzelnen Ländern halten. Wer an der Reihe ist, zieht mit seinem Grafenspielstein in eine Nachbarregion und lässt dort einen oder mehrere Gefolgsleute zurück. Anfangs gibt es dabei keine Probleme, denn alle Grafschaften sind noch leer. Doch im Laufe der Zeit geraten sich die Landesfürsten immer wieder in die Quere, denn jeder will seinen Einfluss ausdehnen. So gibt es immer wieder Streit. Dieser wird mit dem Würfel und speziellen Einflusskarten ausgetragen. Diese sind in der Lage, die Augenzahl des Würfels zu vervielfachen. Zu den so erzielten Resultaten wird auch noch die Zahl der jeweiligen Gefolgsleute in diesem Gebiet addiert. Wenn nach mehreren derartiger Kämpfe keine Einflusskarten mehr vorhanden sind, kommt es zur Königswahl. Dabei werden die "Wahlmänner" in den einzelnen Grafschaften zusammengezählt. Wer die meisten Stimmen hat, freut sich jedoch meistens umsonst. Denn der neue König muss die Hälfte aller Stimmen auf dem Spielplan bekommen. Je mehr Teilnehmer vorhanden sind, desto schwerer ist das. Man räumt sich bei den Streitigkeiten zwar immer wieder gegenseitig aus dem Weg, doch die Hälfte aller Gefolgsleute sein eigen zu nennen, das dauert und dauert und dauert. Um das Spiel aber nicht in einen Alptraum ausarten zu lassen, hat sich der Autor etwas einfallen lassen: Bei jeder Königswahl erhält man entsprechend der erreichten Stimmenanzahl Bonuspunkte, die bei der nächsten Königswahl angerechnet werden. Und das ist schließlich auch die Chance, die Königswürde in durchaus brauchbarer Zeit zu ergattern.

"Lang lebe der König" ist ein Spiel, das zwangsläufig an "El Grande" erinnert, welches in der jüngsten Vergangenheit Furore gemacht hat. Doch diese Parallelen können den Spielreiz in keiner Weise mindern. Die Spielidee ist gelungen und die Gestaltung lässt ebenfalls keine Wünsche übrig.

Birgit und Peter Költringer

Titel

Lang lebe der König

Hersteller

F.X.-Schmid

Erfinder

Günter Burkhardt

Design

Franz Vohwinkel

Spieldauer

60 - 70 min

Spieler

3 - 5, ab 10 Jahren

Kategorie

Brettspiel

Preis

ca. 300,-- ÖS

Bewertung:

Idee

4

Regelgestaltung

5

Ausführung

6

Verarbeitung

6


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.