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Lost Cities


Wer den Film "Fitzcarraldo" gesehen hat, der weiß welche skurrilen Persönlichkeiten es auf unserer Welt gibt. Der "Irre", der dort versucht ein Opernhaus im Dschungel zu bauen nimmt es mit den zweien, welche in Spiel "Lost Cities" vorkommen, durchaus auf: Denn hier versuchen zwei Verrückte, "nur so zum Spaß" untergegangene Städte im Dschungel auszugraben und Expeditionen dorthin - hier Gott sei Dank nur aus Kartenreihe bestehend - auszurüsten.

Die beiden Verrückten sind - wie könnte es anders sein - zwei Spieler, die diesen Wettbewerb zu ihrem gemeinsamen Konkurrenzkampf erkoren haben. "Lost Cities" besteht aus einem Spielplan und einer Sammlung von Karten in unterschiedlichen Farben mit den Werten 2 - 10 sowie einigen Wettkarten. Zu Beginn erhält jeder der Kontrahenten wahllos und verdeckt 8 Stück davon. Der Spielplan, auf dem sich fünf Ablagefelder befinden, kommt in die Mitte des Tisches und nun wird abwechselnd gelegt. Jeder Expeditionsteilnehmer kann eine "Expedition starten", indem er eine Karte an eines der Spielplanfelder anlegt oder aber eine "Expedition weiterführen". Dabei muss er eine Karte bei einer bereits begonnen Expedition anlegen. Doch das geht nur, wenn ihr Wert höher ist, als die zuvor gelegte Karte. Zusätzlich gibt es die oben erwähnten Wettkarten, die man vor Beginn einer Expedition legen kann und die den Wert der Expeditionskarten mit der darauf notierten Zahl am Ende vervielfachen.

Da man im Rahmen des Spieles zwangsläufig "Kartennachschub" braucht, darf man von einem verdeckten Stapel nachziehen. Das Spiel endet, sobald dieser Stapel aufgebraucht ist. Dann kommt die Abrechnung: Dazu werden die Werte in jeder Reihe addiert, davon werden 20 Punkte an Ausrüstungskosten abgezogen. Dieses Ergebnis wird nun - sollte man eine Wettkarte in dieser Reihe gelegt haben - multipliziert und hier liegt auch der eigentliche Haken der Wettkarten begraben: Denn wenn in einer Reihe nach Abzug der Ausrüstungskarten ein Negativwert entsteht, multipliziert sich auch dieser Wert und wird noch um vieles negativer. Alle Reihenergebnisse eines Expeditionsteilnehmers werden schließlich zusammengezählt und natürlich gewinnt derjenige mit dem besseren Punkteergebnis.

"Lost Cities" ist ein kleines schnelles Kartenlegespiel, das vor allem auch durch seine wirklich gelungene Ausführung überzeugt: Es ist eines derjenigen Spiele, wo die Verpackung nicht größer als nötig, die Spielanleitung so ausführlich wie erforderlich und der Spielreiz so groß wie erhofft ist.

Birgit und Peter Költringer

Titel

Lost Cities

Hersteller

Kosmos

Erfinder

Reiner Knizia

Design

Grafikstudio Krüger

Spieldauer

20 - 40 min

Spieler

2, ab 10 Jahren

Kategorie

Kartenlegespiel

Preis

ca. 190,-- öS

Bewertung:

Idee

5

Regelgestaltung

6

Ausführung

6

Verarbeitung

6


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.