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M


Selten hat es ein Spiel mit einem so kurzen Titel gegeben und bis heute rätseln viele Spielefans, was es damit tatsächlich auf sich hat: Ist damit "Mmmm..." gemeint, welches zu einem kurzen und prägnanten "M" abgekürzt wurde? Wenn dem so sein sollte, dann tauchen aber gleich noch einige andere Fragen auf: Bedeutet "Mmmm..." - naja, oder "Mmmm..." ist das gut? Oder vielleicht ist damit auch das Gestammel eines enttäuschten Mitspielers gemeint, der "Muss das sein?" sagen wollte, aber das ganze Wort ob seiner gerade erlittenen Niederlage nicht mehr herausgebracht hat?.

Sicher gibt es noch eine ganze Reihe von anderen Deutungen - zumindest zeigt das Cover der Schachtel einige Möglichkeiten auf - doch wer das Spiel erst einmal genauer unter die Lupe genommen hat, wird noch eine weitere nicht unwahrscheinliche Variante für diesen ungewöhnlichen Titel finden: Denn die Startposition dieses Spieles, welches aus insgesamt 90 quadratischen Karten besteht, wird aus fünf davon gebildet, die in Form eines "M"s aufgelegt werden. Von den restlichen Karten erhält jeder Mitspieler 4 Handkarten und danach beginnt das eigentliche Spiel: Wer an der Reihe ist, kann an die Startkonstellation eine eigene Karte anlegen, wenn sie zumindest ein übereinstimmendes Kriterium zu einer Nachbarkarte aufweist: Da gibt es Zahlen, Symbole oder aber auch Strukturen am Rand der Karten, welche übereinstimmen können. Wer etwas Passendes anlegen kann, darf dem rechts-sitzenden Tischnachbarn einen Chip wegnehmen. Sollte es gelingen, eine Karte zwischen zwei andere zu platzieren, dann dürfen auch 2 Chips einkassiert werden und bei drei oder vier passenden Karten ringsum gibt es maximal 3 Chips. Falls der geliebte Nachbar inzwischen bereits pleite sein solle, wird vom zweitrechten Nachbarn kassiert - solange es möglich ist und so weiter. Wer nicht legen kann oder will, der hat dem rechten Kollegen einen Chip zu zahlen. Wenn auf diese Weise eine Reihe 5 oder 6 Felder lang geworden ist, kommt es zu einer Abrechnung: Der Spieler, welcher diese verursacht hat, darf als Erster eine Karte von den gelegten an sich nehmen, danach dürfen das reihum auch alle anderen, bis schließlich nur noch eine liegen bleibt oder aber mehrere unzusammenhängende noch am Tisch sind. Wichtig ist dabei, sich auf das Sammeln von zwei verschiedene Farben zu konzentrieren und hier sollten möglichst hohe Zahlen daraufstehen. Denn dafür gibt es ganz am Ende Pluspunkte. Die anderen Farben zählen zuletzt zwar auch, aber leider allesamt minus! Nach dieser ersten Abrechnung wird vom Nachziehstapel wieder aufgestockt und das Ganze beginnt von vorne. Endgültig Schluss ist, sobald der Nachziehstapel aufgebraucht wurde. Danach wird dann auch der punktereichste Kämpfer zum obersten "M" der Runde gekürt.

"M" ist ein nettes kleines Legespiel, das einiges an taktischen Möglichkeiten beinhaltet, wenn man einmal erkannt hat, was man wie am besten sammelt beziehungsweise wie man unbrauchbares eher den Kollegen überlässt. Doch dazu braucht man üblicherweise mehr als eine Runde. Aber auch diese Zeit lohnt sich und hat bereits seinen Reiz: Denn die Spannung liegt in der Konkurrenz, welche versucht, einem die besten Karten im richtigen Augenblick wegzuschnappen und das in aller Geruhsamkeit. Wer hektische Spielrunden hasst, ohne aber dabei auf Spannung verzichten zu wollen, der ist bei "M" wirklich gut aufgehoben.

Birgit und Peter Költringer

Titel

M

Hersteller

Abacus

Erfinder

Martin Schlegel

Design

Buddy Love

Spieldauer

30 - 40 min

Spieler

2 - 6, ab 12 Jahren

Kategorie

Legespiel

Preis

ca. 230,-- öS

Bewertung:

Idee

5

Regelgestaltung

5

Ausführung

5

Verarbeitung

5


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.