LUDING

Maka Bana


Im Großen und Ganzen ist unsere Welt vollständig kartografiert, doch vor kurzer Zeit wurde im Südpazifik ein Eiland entdeckt, welches bis jetzt der Aufmerksamkeit der Zivilisation entgangen ist. Es handelt sich dabei um die kleine aber paradiesische Insel Maka Bana und wie nicht anders zu befürchten, fallen sogleich die Touristen aus aller Herren Länder wie einst die ägyptische Heuschreckenplage über das Eiland her.

Hotels sollen errichtet werden, doch Gott sei Dank bemüht sich die Regierung von Maka Bana rechtszeitig, die Natürlichkeit ihres "Ressorts" zu erhalten und es werden strenge Bauregeln erlassen: In den vier Buchten der Insel dürfen nur Hütten errichtet werden und vor dem Bau muss auch genau Mitteilung gemacht werden, wer wo eine solche errichten will. Und damit sind wir auch schon mitten in diesem "Inselspiel".

Der Spielplan zeigt Maka Bana mit seinen vier Buchten. In jeder davon finden sich Bauplätze, auf denen an bestimmten Stellen Hütten errichtet werden dürfen. Zu Beginn der Runde muss jeder Spieler mit seinem Kartensatz den geplanten Bauplatz vorerst geheim bestimmen. Dies geschieht anhand von drei Kriterien: Eine Karte für eine der vier Buchten, eine für das jeweilige Gelände (Wiese, Lagune, Geröll oder Sand) und eine weitere für ein ganz bestimmtes Design ist auszuwählen. Von letzteren stehen drei zur Auswahl.

Nachdem von den Mitspielern der jeweilige Bauplatz geheim ausgewählt wurde, wird von jedem eine Karte als eine Art Indiz aufgeschlagen, wo man bauen will. Danach setzt man noch seinen "Tiki", das ist eine Art polynesische Götterfigur, die das Bauen an der entsprechenden Stelle verhindert, da dieser Platz zu einem heiligen Platz wird. In der Folge werden von den Spielern alle Baukarten aufgeschlagen und nun kann jeder eine Hütte an der entsprechenden Stelle errichten, sollte nicht gerade ein Kollege dort sein Tiki hingestellt haben oder aber jemand aus der Runde, der früher an der Reihe war, bereits die gleiche Stelle gewählt haben. Anfangs ist alles eigentlich recht einfach, denn es gibt genug Bauplätze, doch im Laufe der Zeit wird es eng: Man beginnt sich anfangs meist unbewusst, später ganz bewusst gegenseitig zu blockieren. Immer öfter landen die gegnerischen Tikis genau dort, wo man bauen will und man ist zur Untätigkeit verurteilt. Eine Alternative dazu ist, eine der anderen Hütten einfach "umzulackieren". Leider geht das aber nur zweimal in der Partie, doch so kommt man mit etwas Glück ebenfalls zu einer zusätzlichen Hütte, es sei denn, der betroffene Besitzer wittert etwas davon und stellt sein Tiki genau hinter sein gefährdetes Haus, denn damit hat es "heiligen Schutz".

Sobald ein Strand voll gebaut ist oder aber einer der Mitspieler alle zehn Hütten gesetzt hat, endet die Partie und nun wird abgerechnet: Für jede Hütte gibt es einen Punkt, wobei zwei oder mehrere nebeneinander Zusatzpunkte bringen. Der Sieger des Spiels wird schließlich zum Hoteldirektor auf Maka Bana ernannt.

"Maka Bana" ist ein gelungenes Spiel mit einer geschickten Mischung aus Taktik und Bluff, das vor allem auch durch die zierlichen Kunststoffhütten gefällt. Neben oben beschriebenen Grundregeln, welche bei mehr als vier Spielern das Ende meist in die Länge ziehen, gibt es eine Reihe von Zusatzregeln, mit denen man Bauplätze "fälschen", die Fälscher danach denunzieren oder aber mit etwas Glück sogar zwei Hütten pro Runde bauen kann. Doch all das sollte man selbst ausprobieren, denn dieses Spiel ist es wirklich wert.

Birgit und Peter Költringer

Titel

Maka Bana

Hersteller

TILSIT Collection

Erfinder

Francois Hafner

Design

Johann Aumaître

Spieldauer

ca. 35 - 45 Minuten

Spieler

2 - 5, ab 10 Jahren

Kategorie

Hüttenspiel

Preis

ca. 33,00 Euro

Bewertung:

Regelgestaltung

6

Ausführung

6

Verarbeitung

6


Copyright Peter und Birgit Költringer 2005

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiters die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.