LUDING

Maniki


Bekanntlich kommunizieren Dompteure mit ihren Tieren auf die unterschiedlichste Weise: Meist sind es Blicke, Gesten und natürlich auch einige gezielte Kommandos, die in einfacher Form auch jedem Hundebesitzer bekannt sind. Denn "Steh", "Sitz" und "Bleib" gehören wohl zum Basisrepertoire eines jeden Hundes, egal ob Yorkshire Terrier oder irischer Wolfshund. Auch in "Maniki" gibt es solche Kommandos, welche den Tieren zugedacht sind. Doch es sind keine üblichen Worte sondern einfache Silben, auf die reagiert werden muss.

"Lo", "Ma", "Ni", "Ki" und "So" lauten die Befehle und da das gar nichts so einfach ist, gibt es dafür fünf Karten, die auch bildlich zeigen, was damit gemeint ist: Bei "Ma" hat das Tier auf dem Podest, auf dem es steht, hoch zu springen; bei "Lo" hat es vom roten auf das blaue Podest zu wechseln, bei "Ki" hingegen muss es genau das Gegenteil machen. "Ni" bedeutet entweder "Ki" oder "Lo" und bei "So" hat es auf dem blauen Podest in die Höhe zu springen. Alles klar? Dann könnte man diese Spielebeschreibung eigentlich schon beenden, doch vielleicht sollte man zur Sicherheit doch noch einmal der Reihe nach alles durchgehen. Einfach um nach zu prüfen, ob man mit "Maniki" auch wirklich klar kommt.

In "Maniki" treten ein Elefant, ein Eisbär und ein Löwe in einer Zirkusarena auf. Dort gibt es zwei Podeste, ein blaues und ein rotes. Auf eigenen Karten, die anfangs gemischt werden, sind die Positionen der drei Tiere dargestellt und von hier kommt auch die Ausgangsposition: Da ist der Eisbär auf dem roten Podest platziert, während auf dem blauen unten der Löwe und auf ihm der Elefant balancieren soll. Die Tiere werden nun dementsprechend aufgestellt und dann die nächste Karte gezogen: Hier ist der Elefant alleine auf dem blauen Podest, während auf der roten Seite der Eisbär auf dem Löwen stehen soll. Die Umwandlung der Position darf nun nur mit den fünf eingangs erwähnten Befehlen erfolgen. Man würde meinen, dass ist nun ganz einfach: Man braucht nur "Ki-Lo-So" rufen und alles ist "geritzt". Das Kommando "Ki" scheint hier sicher zu passen, denn dann springt ja der Elefant dem Eisbär auf den Rücken. Der Eisbär wechselt dann auf das blaue Podest, damit ist der Elefant dort drüben alleine, doch auf dem blauen Podest steht ja noch der Löwe. Der hüpft dann zwar auf "So" unter dem Eisbären hervor und auf ihn drauf, doch war das auch wirklich richtig? Klarerweise geht die ganze Befehlsfolge auch noch auf Zeit, denn wer am schnellsten ist, bekommt die jeweilige Positionskarte und je mehr man davon sammeln kann, desto besser.

"Maniki" hat das Potential zur Sucht. Erfahrungsgemäß wird gespielt, bis man konzentrationsunfähig ist. Und doch muss man es immer wieder versuchen, denn es wäre doch gelacht, wenn man nicht schneller sein könnte als die anderen. Im Laufe der Zeit lässt sich das Spiel auch wirklich in beachtlicher Weise perfektionieren, sodass im Internet bereits Zusatzregeln existieren: Hier werden einzelnen Kommandos verboten, oder aber auch die Anzahl der Kommandoschritte limitiert. Und wer damit auch noch nicht genug hat, der kann sich auch selbst noch die eine oder andere Variante ausdenken. Warum nicht auch noch Zusatzbefehle, die alle drei Tiere übereinander befördern?

Birgit und Peter Költringer

Titel

Maniki

Hersteller

Jumbo

Erfinder

Dominique Ehrhard

Design

Dominique Erhard

Spieldauer

15 - 20 Minuten

Spieler

2 - 10, ab 8 Jahren

Kategorie

Legespiel

Preis

ca. 17,00 öS

Bewertung:

Idee

6

Regelgestaltung

6

Ausführung

5

Verarbeitung

6


Copyright Peter und Birgit Költringer 2003

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiters die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.