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ABFALLSPIEL: MARK


Die Schachtel in ihrem schmutzigen Braun ist wahrlich nicht schön. Zumindest versteht man in der Spielebranche unter "schön" üblicherweise etwas anderes. Und wenn man dann auch noch unter dem Titel "Das Geschäft mit dem Abfall" lesen kann, entsteht irgendwie der Eindruck, als habe man eine "Ausschussware" vor sich. Doch in diesem Spiel soll das so sein.

Die Rede ist von "Mark" , einem Spiel, das vom Kleinverlag "Franjos" produziert wird und sich mit der Entsorgung unseres Mülls beziehungsweise mit dessen Recycling beschäftigt. Und dementsprechend "müllig" ist auch das ganze Spielmaterial: Da findet man Bierdeckel, leere Minigläser mit ihren Aludeckeln, die wahrscheinlich von "Marmeladenwinzlingen" stammen, Plastikhütchen, welche von Zahnpastatuben stammen könnten und zerschnipselte Kartonquadrate. Mit diesem eher ungewöhnlichen Spielmaterial kann nun jeder Spieler einen Abfallentsorgungs- und Recycling-Konzern eröffnen und damit reich werden - oder aber auch nicht. Jedenfalls gewinnt in diesem Spiel der reichste Müllexperte, denn das Spielgeld gehört nicht zum Müll!

Das Spielfeld ist von vier Müllfabriken umgeben und in der Mitte befindet sich der gemeinsame Markt. Er besteht aus fünf mal fünf Feldern, die alle eine Zahl tragen und symbolisieren, wieviel Geld man dort für seinen Mist bekommen kann. Wer an der Reihe ist, würfelt mit den beiden Farbwürfeln. Jeder Farbe ist eine Müllart zugeordnet, für die fünf Felder auf dem Marktplatz zur Verfügung stehen. Dort kann der entsprechende Müll deponiert werden und dafür gibt es Geld: Der erste Anlieferer bekommt am wenigsten, der fünfte am meisten. Sollte man jedoch das Pech haben, ein sechstes Exemplar anliefern zu wollen, bekommt man gar nichts. Zusätzlich gibt es auf den Würfeln auch noch einen Stern, wo man sich eine beliebige Sorte für den Marktplatz wählen kann sowie einen Hammer, bei dem ein Müllstück versteigert wird. So wird man im Laufe des Spiels seinen eigenen Müll auf mehr oder weniger lukrative Weise los, bis man schließlich "Entsorgungsprofi" geworden ist.

"Mark" ist bereits durch sein Thema eine Form von "alternativen Spiel" und das Spielmaterial sowie die Ausführung unterstreichen dies auch noch auf eindrucksvolle Weise. Die Idee ist originell, das steht außer Zweifel. Ob es sich jedoch wirklich durchsetzen kann, wird erst die Zukunft zeigen. Den Reiz dazu hat es jedenfalls.

Birgit und Peter Költringer

Titel

Mark

Hersteller

Franjos

Erfinder

Ronald M.Corn

Design

Franjos

Spieldauer

40 - 60 min

Spieler

2 - 4, ab 10 Jahren

Kategorie

"Alternatives Handelsspiel"

Preis

ca. 300,-- ÖS

Bewertung:

Idee

5

Regelgestaltung

5

Ausführung

5

Verarbeitung

5


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.