LUDING

Maskenball der Käfer


Spiele mit Käfern sind selten. Woran das liegt, lässt sich auf Anhieb schwer sagen. Vielleicht vermitteln diese Krabbeltiere auf Anhieb eher ein unangenehmes Gefühl. Man assoziert damit "gebissen" oder "gestochen" werden, Schmutz und möglicherweise verbindet der eine oder andere auch ein gewisses Grausen damit, denn Käferinvasionen haben in der Geschichte schon so manches Unheil angerichtet. Doch eine Gruppe davon erfreut jung und alt: Es sind die Marienkäfer. Die auf den wissenschaftlichen Namen "Coccinellidae" hörenden Exemplare, von denen es insgesamt rund 4000 Arten weltweit gibt, sind nicht nur geliebt sondern auch nützlich: Schon ihre Larven fressen Blattläuse, Schildläuse und kleiner Insekten.

Zu den wissenschaftlich bis jetzt bekannten Arten muss nun eine weitere hinzugefügt werden: Die Gruppe der "Coccinellidae Selectae". Man wird sie zwar möglicherweise in keinem Lehrbuch finden, doch es gibt sie seit über einem Jahr und man kann sie auch käuflich erwerben: Die Holzbaufirma Selecta, welche es in den letzten Jahren verstanden hat, durch Ideenreichtum und gediegene Ausführungen die Herzen von jung und alt zu erobern, hat sie entworfen. Wer die Schachtel des entsprechenden Spieles mit dem Titel "Maskenball der Käfer" öffnet, sieht sofort, wovon die Rede ist: Hier liegen sie, die "Coccinellidae selectae" mit ihrem roten Kleid und dem schwarzen Gesicht. Auf ihren Rücken haben sie zunächst fünf gleichfärbige Punkte, die als herausnehmbare kleine Holzstäbchen ausgeführt sind. Doch neben diesen Spezialpunkten haben die Tiere noch eine weitere Besonderheit: Sie sind magnetisch! Und da die Polung der Krabbler unterschiedlich ist, stoßen sie sich entweder ab oder ziehen sich an. Wenn nun ein Käfer zum "Anbandeln" bei einem anderen gelandet ist, kann es passieren, dass der sich gleich wegdreht. Ein Zeichen dafür, dass sich die beiden nicht mögen. Ziehen sich die beiden Käfer hingegen an, dann dürfen sie eines ihrer Holzstäbchen tauschen und der "Anbandler" kann zu einem anderen Krabbeltier weiterfliegen. Wem es gelingt, auf diese Weise fünf unterschiedliche Punkte auf den Rücken zu bekommen, der hat gewonnen.

So einfach die Idee ist, so schön und lustig ist sie gestaltet. Das Spielbrett zeigt eine Blüte mit acht großen Blättern, dazwischen finden sich noch kleine grüne Blätter. In der Mitte ist auch noch ein Drehpfeil montiert, der bestimmt, welcher Käfer gerade losfliegen und nach andersfarbigen Punkten suchen darf. Eigentlich ist dieser "Maskenball der Käfer" für Kinder ab 4 Jahren konzipiert, doch auch Erwachsene haben durchaus ihren Spaß an diesem wunderschön gelungenen Kinder-Krabbelspiel.

Birgit und Peter Költringer

Titel

Maskenball der Käfer

Hersteller

Selecta

Erfinder

P.P.Joppen

Design

B. Kinzenbach

Spieldauer

ca. 20 - 30 Minuten

Spieler

Ab 2, ab 4 Jahren

Kategorie

Kinderspiel

Preis

ca. 24,-- öS

Bewertung:

Idee

6

Regelgestaltung

6

Ausführung

6

Verarbeitung

6


Copyright Peter und Birgit Költringer 2003

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiters die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.