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MIT LIST UND TÜCKE!


"Nicht schon wieder ein Kartenspiel" werden jetzt wahrscheinlich die einen oder anderen denken. Denn was soll hier schon geboten werden? Überall gestochen, gepokert oder getauscht, mit Trumpf überboten oder farbenmäßig zugegeben und im Endresultat ist doch alles ein gleichförmiges Einerlei!

Richtig, das hier ist ein Kartenspiel und noch dazu eines, das man im Regal des Spielwarengeschäfts wahrscheinlich übersehen würde. Denn von außen ist es eher unscheinbar. Doch vielleicht erinnert man sich an Klaus Palesch, den Autor dieses Spieles: Er hat auch "Sticheln" entwickelt, bei dem die üblichen Kartenregeln auf den Kopf gestellt wurden und das sich in kürzester Zeit zu einem Bestseller mauserte. Und auch dieses Spiel, das unter dem Titel "Mit List und Tücke" erscheint, fällt trotz seiner äußeren Unscheinbarkeit spätestens nach der ersten Runde positiv auf: Vier Kartenfarben sind im Spiel und nachdem sie gemischt worden sind, erhält jeder der Mitspieler einen Teil davon: Wer beginnt, bestimmt mit seiner ersten Karte die Trumpffarbe. Alle anderen Farben sind ab sofort Fremdfarben und untergeordnet. Nun darf jeder reihum eine beliebige Karte dazuwerfen, es besteht kein Farbzwang. Wenn jedoch bereits drei unterschiedliche Farben auf dem Tisch liegen, darf die vierte nicht mehr gespielt werden. Wer die höchste Trumpfkarte gelegt hat, erhält den Zuschlag: Er wählt sich nun die Hälfte des Stichs aus, den Rest muss wohl oder übel derjenige mit der niedrigsten Fremdfarbe nehmen. Es gilt, im Laufe des Spieles maximal viele Karten von zwei Farben zu sammeln. Die anderen beiden Farben sollten möglichst nicht vorkommen, denn sie zählen negativ. Doch manchmal lässt sich das nur schlecht steuern: Als Verlierer muss man "jeden Mist" nehmen und man bekommt nicht selten ein Sortiment von völlig unbrauchbaren Farben. Wer glaubt, nun auf diese umsteigen zu können, hat logischerweise das Problem, dass die bis dahin gesammelten dadurch negativ werden, wenn er die anderen zu seinen Favoriten macht.

"Mit List und Tücke" ist ein kleines, schnelles und wirklich vergnügliches Kartenspiel, das vor einiger Zeit in der Spieleszene unter dem Namen "Palle" bereits kursierte, auch wenn es über das Prototypstadium zu diesem Zeitpunkt noch nicht hinweggekommen war. Denn die Spieleverlage wollten dieses Spiel nicht, da es erst ab 4 Spielern wirklich spielbar ist. Aber das ist wohl auch die einzige Einschränkung, die man diesem Spiel vorwerfen kann und diese vergisst man spätestens nach Beginn der ersten Runde.

Birgit und Peter Költringer

Titel

Mit List und Tücke

Hersteller

Berliner Spielkarten

Erfinder

Klaus Palesch

Design

Berliner Spielkarten

Spieldauer

10 - 20 Minuten

Spieler

4 - 6, ab 8 Jahren

Kategorie

Kartenspiel

Preis

ca. 120,-- ÖS

Bewertung:

Idee

5

Regelgestaltung

6

Ausführung

5

Verarbeitung

6


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.