LUDING

O Zoo le Mio


Die meisten haben sich als Kind gewünscht, einmal selbst Zoodirektor zu sein: Herr über Giraffen, Löwen, Tiger und Affen zu werden, ist in der Praxis wohl nur den wenigsten unter den Erwachsenen wirklich vergönnt. Im Spiel "O Zoo le Mio" kann man das zumindest spielerisch erleben, wenn man es schon nicht in der wirklichen Welt versuchen kann. Denn hier hat man die Chance, sich seinen eigenen Tierpark, ganz nach seinen Wünschen zu schaffen.

Zu Beginn erhält jeder "Zoodirektor in spe" ein kleines Haus, das so etwas wie das Kassenhäuschen darstellen soll, für das Spiel aber von eher untergeordneter Bedeutung ist. Weiters werden fünf "Zooplättchen" in der Mitte des Spieltisches aufgelegt. Darauf sind je zwei Gehege mit ingesamt fünf verschiedenen Tierarten sowie Wegen und Bäumen dargestellt. Jedes Gehege hat einen Wert, der in Sternen auf der Karte angezeigt wird. Weiters gibt es zum Start auch noch acht Holzsteine als "Zoogeld". Danach kann das Spiel beginnen und es werden fünf weitere Zooplättchen zur Versteigerung feilgeboten, wobei die Mitspieler verdeckt bieten und gemeinsam aufschlagen. Sollten zwei gleich hohe Gebote vorhanden sein, gibt es eine "Fahnenstangenentscheidung": Denn an einem Fahnenmast neben dem eigentlichen Spielfeldbereich wurden vor Beginn der Partie in zufälliger Reihenfolge kleine Fahnen in den Mitspielerfarben angelegt. Wer dabei seine Fahne weiter oben hat, der bekommt die Zookarte zugesprochen, jedoch rutscht dadurch seine eigene Fahne auf den untersten Platz. Danach werden die ersteigerten Karten von ihren Besitzern - wenn es von den Wegen her passt - an die bereits liegenden Zookarten angelegt. Dafür ist an die Kasse je ein Holzstein zu entrichten, denn eine Zooerweiterung kostet eben Geld. Damit ist aber auch schon eine Runde und damit ein "Zoojahr" beinahe beendet und es erfolgt eine Zwischenwertung, bei der derjenige mit dem wertvollsten Gehege zwei Holzbesucher sowie der Zweitplatzierte einen davon erhält. Jeder Holzbesucher zählt einen Punkt. Doch auch für die Bäume auf den Karten gibt es Punkte: Auch hier gibt es für den Baumreichsten ersten und zweiten zwei beziehungsweise einen Holzbaum, der ebenfalls je einen Punkt einbringt. Doch neben den "Besucher- und Baumpunkten" gibt es noch eine dritte Möglichkeit, sein Punktekonto aufzubessern: Wer es schafft, mit seinen Zookarten einen geschlossenen Rundweg zu legen, der erhält eine Parkbank und auch diese zählt einen Punkt. Nach dieser Zwischenwertung wird noch Geld verteilt, damit man auch in Zukunft noch mitspielen kann. Pro gelegtem Zooplättchen gibt es dabei einen Holzstein.

Das Spiel geht über fünf "Zoojahre" und die erzielten Punkte sind zu addieren, jedoch werden bei jeder Zwischenabrechnung die Besucher, Bäume und Parkbänke kostbarer: Was anfangs einen Punkte brachte, bringt zuletzt fünf Punkte, sodass - wenn man es sich leisten kann - sich ein höheres Versteigerungsgebot gegen Ende des Spieles wirklich lohnt.

"O Zoo le Mio" ist nicht wirklich neu, denn unter dem Titel "ZooSim" war das Spiel bereits einmal auf dem Markt. Doch die neue Ausführung ist schöner und übersichtlicher geworden: Während damals alle Figuren einheitlich schwarz waren, sind die Bäume und Personen nun bunt, sodass sich die kohlrabenschwarzen Parkbänke eindrucksvoll zur Markierung von fertigen Rundwegen abheben. Auch die Spielregel hat sich etwas verändert: Die Spielvarianten sind im Vergleich zur Urversion deutlich geschrumpft und es gibt zusätzlich zum "Normalspiel" nur mehr eine kleine Profivariante. Doch das ist wohl eher als "Entrümpelung" zu sehen, welche diesem gelungenen Biet- und Legespiel nur gut getan hat.

Birgit und Peter Költringer

Titel

O Zoo le Mio

Hersteller

Zoch

Erfinder

Corné van Moorsel

Design

Czarné

Spieldauer

45 - 60 Minuten

Spieler

2 - 4, ab 9 Jahren

Kategorie

Kartenlege- und Versteigerungsspiel

Preis

ca. 20,00 Euro

Bewertung:

Regelgestaltung

6

Ausführung

6

Verarbeitung

6


Copyright Peter und Birgit Költringer 2005

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiters die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.