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Zweiseitige TrIPLETENSUCHE: OBALISTIG!


Immer wieder werden neue Spieleerfinder geboren und immer wieder staunt man über die Ideen, welche dabei entstehen. Meist sind diese neuen kreativen "Typen" Quereinsteiger, die einfach Spaß am Spiel haben, auch wenn sie beruflich damit wenig bis gar nichts zu tun haben.

Ein neues, eindrucksvolles Beispiel auf diesem Sektor ist "Obalistig". Sein Erfinder Bernd Adamer, der sich entsprechend der orientalischen Spielethematik "Bernd Ada Mer" schreibt, kommt aus Graz und ist von Beruf Friseur. Streng genommen ist es eigentlich bereits sein zweites Spiel, doch das erste ist - wie nicht allzu selten - im Dschungel der Spieleverlage verschollen, doch vielleicht ändert sich das noch! "Obalistig" jedenfalls gibt es und es ist ein kleines Kartenspiel, das bei einem ebenso kleinen deutschen Spieleverlag verlegt wird. Es besitzt eine der kürzesten Spielanleitungen der letzten Zeit und diese ist auf einer Seite der Verpackung aufgedruckt: Im Prinzip geht es um die Suche nach "Tripletten", also um das Finden von drei ähnlichen zusammengehörigen Motiven. Als Quartett ist dies allgemein bekannt: Vier Blumen, vier Autos, vier Flugzeuge usw. gibt es seit Jahren. Doch im vorliegenden Fall geht es um "Schlüsselbärte"! Es handelt sich also um die guten alten "Zähne" , die man bei älteren Schlüsseln immer noch findet: Die jeweils drei identischen Bärte unterscheiden sich nur durch einen Farbpunkt.

Üblicherweise wäre damit die Spielidee bereits sinnvoll zu Ende geführt, doch bei "Obalistig" wird es jetzt noch einmal listig: Denn die Hinterseite der Karten zeigt ägyptische Symbole: Pyramiden, Figuren, Katzen. Und auch hier sind es jeweils drei gleiche Darstellungen, die sich von einander aber durch den Hintergrund unterscheiden. Auch mit dieser Seite kann man spielen! Einerseits ist das ein einfacheres Triplettenspiel, andererseits hat man auf diese Weise eine gute Kontrolle über die gesammelten Schlüssel, denn wenn man drei gleiche Schlüssel gesammelt hat, kann man auf der Rückseite sofort kontrollieren, ob sich auch hier drei gleiche Symbole befinden. Und das hat man zwischendurch bitter nötig, da beim "schlampigen Hinsehen" sich manche Bärte zum Verwechseln gleichen. Wer am Ende die meisten Tripletten ergattert hat, ist schließlich Sieger.

Erstaunlich, was man mit Schlüsseln so alles machen kann! Doch noch erstaunlicher ist es, dass die leichte Variante mit den ägyptischen Symbolen, die ursprünglich eigentlich nur für Kleinkinder gedacht war, auch von Erwachsenen gerne gespielt wird. Sie ist zwar einfacher aber eben kaum weniger genußreich. Irgendwie fragt man sich bei diesem Spiel auch, warum es so etwas nicht schon längst gibt. Doch - wie üblich - gerade das spricht für den echten Geistesblitz und dazu kann man nur gratulieren!

Birgit und Peter Költringer

Titel

Obalistig

Hersteller

Rosengarten Verlag

Erfinder

Bernd Ada Mer

Design

Bernd Ada Mer

Spieldauer

5 - 15 min

Spieler

2 - 5, ab 3 Jahren

Kategorie

Kartenspiel

Preis

ca. 100,-- ÖS

Bewertung:

Idee

6

Regelgestaltung

6

Ausführung

6

Verarbeitung

5


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.