LUDING

Ogallala


Es gibt Spiele, die einmal auf den Markt kommen und auf Anhieb zum Dauerbrenner werden. Dann gibt es andere, welche einmal auf den Markt kommen und nie wieder auftauchen. Und dazwischen gibt es auch noch einige, die immer wieder kommen. Das heutige Spiel gehört zu dieser Gruppe, doch das Besondere daran ist, dass es seit über einem Viertel Jahrhundert insgesamt bereits sieben Mal in unterschiedlichen Versionen, bei den verschiedensten Verlagen und zum Teil auch unter verschiedenen Namen veröffentlicht wurde und stets aufs Neue verschwunden ist. Seit kurzem gibt es die achte Version und der Name ist wie im Jahre 1975 bei seiner Geburt: "Ogallala".

Das Spiel besteht aus über hundert soliden Karten. Darauf sind stets Teile eines Kanus dargestellt, so als ob man es in kurze Stücke zerschnitten hätte. In jedem Kanuteil finden man einen weiteren "Indianerbestandteil": Da gibt es Häuptlinge, Totems, Medizinmänner, Indianer mit dem Lasso oder aber auch einen Verrückten, der gerade dabei ist, sein eigenes Boot zu Kleinholz zu machen. Natürlich finden sich aber auch Bug- und Heckkarten in der Sammlung, denn schließlich sollen ja im Lauf des Spieles funktionstüchtige Boote gebaut werden, denn nur sie bringen Punkte. Wenn ein eigenes Boot fertig ist, darf man damit dann das Boot eines beliebigen Gegners angreifen und vernichten, wenn er nicht passende "Gegenkarten" in seinem Boot eingebaut hat. Dabei spielt es keine Rolle ob das Boot des Unglücklichen schon fertig ist oder nicht.

Wer an der Reihe ist, beginnt die Karten vor sich auf den Tisch zu legen: Bis zu drei Bootsreihen dürfen gebaut werden Man darf solange legen, wie man unterschiedliche Karten legen kann. Das bedeutet, in jedem Boot darf immer nur eine gleiche Karte liegen. Die Karten werden blind gezogen und damit ist auch schon klar, dass man hier einiges an Glück braucht: Denn was nützt das schönste Boot, wenn man es nicht schafft, die passende Heck- oder Bugkarte zu bekommen. Zusätzlich ist auch noch der verrückte Indianer in vierfacher Ausführung im Spiel, der bereits erwähnt wurde: Aufgrund einer unbekannten Geisteskrankheit, beginnt er sofort, das eigene Boot zu zerhacken und versenkt damit auch gleich das ganze Schiff.

Wer zuerst drei oder vier Schiffe gebaut hat, der kann damit das Spiel beenden. Mit dem fünften fertigen Boot ist Ogallala automatisch zu Ende und es folgt die Abrechnung, bei der man in Abhängigkeit von der Schiffslänge und seinem Inhalt unterschiedlich viele Punkte bekommt.

"Ogallala" ist für zwei bis fünf Spieler geeignet und es hat von seinem Spielreiz bis heute nichts eingebüßt. Neben der Spielmechanik, welche dafür sorgt, dass niemand langweilige Durststrecken erlebt, ist das vor allem der wundervollen Grafik zu verdanken, die man immer wieder gerne aufs Neue betrachtet.

Birgit und Peter Költringer

Titel

Ogallala

Hersteller

Amigo

Erfinder

Rudi Hoffmann

Design

Guido Hoffmann

Spieldauer

ca. 30 - 45 Minuten

Spieler

2 - 5, ab 8 Jahren

Kategorie

Kartenspiel

Preis

ca. 7,-- öS

Bewertung:

Idee

6

Regelgestaltung

6

Ausführung

6

Verarbeitung

6


Copyright Peter und Birgit Költringer 2003

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiters die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.