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MIT DEN GÖTTERN AUF DU: OSIRIS


Einst herrschte in Ägypten der Pharao Tut-ken-Stich. Er war nicht sehr beliebt. Das Volk wandte sich lieber seinen dreizehn Gottheiten zu, wobei diese unterschiedlich verehrt wurden. Die Oberpriester dieser Götter versuchten zwar, Werbung für ihren Herrn zu machen, doch der Erfolg war unterschiedlich. Nachdem Tut-ken-Stich gestorben war, entbrannte ein wilder Kampf um seine Nachfolge: Einer der Oberpriester sollte schließlich nächster Pharao werden. Nach langem Hin und Her einigte man sich zu guter Letzt auf ein eigenartiges Wettrennen: Wer als Erster von seiner Heimatstadt aus die Spitze der Pyramide erreichte, sollte zum neuen Herrscher ausgerufen werden.

Dies ist die reizvolle Grundlage des Spieles "Osiris", das sich in der letzten Zeit zunehmender Beliebtheit erfreut. Der Spielplan zeigt eine Stufenpyramide, um die es zwölf altägyptische Städte gibt. Weiters sind noch 13 Tempelfelder vorhanden, auf denen je eine Gottheit dargestellt ist. Die Oberpriester sind kleine Holzfiguren. Jedem Spieler stehen auch noch fünf Gläubige zur Verfügung, die man auf den verschiedenen Tempelfeldern verteilen kann. Je mehr davon in einem bestimmten Tempel sind, desto mächtiger und beliebter ist die jeweilige Gottheit.

Zu Beginn des Spieles wird jedem Oberpriester verdeckt ein magnetisches Kärtchen mit einer Gottheit unter die Füße geklebt. Dies ist das Zeichen, welchem Herrn der jeweilige Priester dient. Dann wird die Startposition festgelegt und der Wettlauf kann beginnen. Ziel ist es, einen Oberpriester so schnell wie möglich zur Pyramidenspitze zu bringen. Doch es ist nicht nur wichtig als Erster dort anzukommen, sondern um zu gewinnen, muß man auch die meisten Gläubigen auf dem Tempelfeld der entsprechenden Gottheit des Priesters haben. Aber niemand weiß, welcher Gottheit er dient. Denn erst nachdem man oben angekommen ist, wird das Kärtchen aufgeschlagen. Unterwegs gibt es aber eine Möglichkeit zu erfahren, welche Gottheit sich wo befindet. Immer wenn zwei Priester auf einem Feld zusammentreffen, kommt es zum Kampf: Dabei darf man sich die beiden Kärtchen ansehen. So merkt man sich im Laufe der Zeit manche Götter, doch da die Figuren ständig über das Spielbrett wandern und zusätzlich bei jedem Kampf auch noch ein Austausch der Gottheiten möglich ist, wird das Ganze ziemlich verwirrend. Da aber ein Kampf nur dann ein Kampf ist, wenn einer verliert, haben dabei auch die Gläubigen ein Wort mitzureden: Denn wer bei seiner Gottheit weniger Gläubige im Tempel hat, der muß zum Startfeld zurückkehren und von vorne beginnen.

"Osiris" ist ein gelungenes Merkspiel, das man am besten bei einer Partie verstehen lernt.

Die Ausführung stellt rundum zufrieden und auch die Spielanleitung ist klar und übersichtlich. Wieder einmal ein Spiel, das mehr als eine Runde wert ist.

Birgit und Peter Költringer

OSIRIS:

Titel

Osiris

Hersteller

Hexagames

Erfinder

H.Witt, A.Steiger

Design

Hexagames

Spieldauer

60 - 90 min

Spieler

2 - 4, ab 10 Jahren

Kategorie

Merkspiel

Preis

ca. 450,-- ÖS,--

Bewertung:

Idee

5

Regelgestaltung

6

Ausführung

6

Verarbeitung

6


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.