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DIE OSTERINSEL - Steinfiguren lernen das Laufen


Die meisten von uns haben sicher schon von der Osterinsel gehört, obwohl diese mehr als 4000 km von der chilenischen Küste entfernt liegt und somit nicht gerade zu den bevorzugten Urlaubszielen der Mitteleuropäer gehört. Sie wurde zu Ostern 1722 entdeckt und von Anfang an galt die Aufmerksamkeit einer gigantischen Skulpturengruppe, welche auf dieser Insel gefunden wurde. Geheimnisumwobene Geschichten bekamen immer wieder neue Nahrung. Zahlreiche wissenschaftliche Abhandlungen wurden verfaßt, um der Vergangenheit das Geheimnis zu entreißen, wer diese riesigen Steinskulpturen geschaffenen hatte und zu welchem Zweck diese gemacht wurden. Neben mehr oder weniger wissenschaftlichen Erkenntnissen gibt es aber auch nicht wenige Deutungen, die vom außerirdischen Raumflughafen bis hin zur Steinskulpturenfabrik im Altertum reichen, wie dies erst kürzlich bei Walt Disney Cartoons beschrieben wurde. Eine weitere Deutung gelang im heurigen Frühjahr zwei renommierten Spieleautoren: Sie schufen ein Spiel, bei denen die Steinfiguren zu einem Wettrennen gegeneinander antreten.

Auf einem Spielplan muß jeder Mitspieler seine Spielfiguren vom Start bis ins Ziel befördern. Die Schrittweite wird durch Steine bestimmt, welche man den merkwürdigen Osterinsulanern von oben hineinsteckt. Durch Spielkarten wird bestimmt, wieviele Steine man im jeweiligen Spielzug verwenden darf: Die Anzahl schwankt zwischen 1 und 6. Doch damit ist der Zugmechanismus noch nicht ausreichend erklärt, denn je nach der Anzahl an verwendbaren Steinen muß man diese entweder in den eigenen Insulaner hineinstecken und die gleiche Anzahl mit den gegnerischen Figuren vorwärtsfahren oder umgekehrt. Dies bringt einen in die ständige Entscheidungsnot, was man tun soll, denn entweder füttert man seine Steinfigur oder man bewegt sie vorwärts, beides gemeinsam geht nicht. Ziel des Spieles ist es, möglichst rasch mit möglichst vielen Steinen ins Ziel zu gehen, denn nur dann ist einem der Sieg gewiß. So laviert man sich erfahrungsgemäß ständig zwischen dem Aufteilen von Steinen und dem Fahren mit verschiedenen Figuren durch. Doch in diesem Spiel geht es allen gleich und es braucht einige Runden, bis man meint, eine geeignete Strategie entwickelt zu haben, welche den Sieg bringt. Doch da auch die anderen Mitspieler immer wieder mit den verschiedenen Figuren fahren, gehen solche taktischen Konzepte in den seltensten Fällen wirklich auf.

"Die Osterinsel" fällt vor allem durch das Design ziemlich aus dem Rahmen: Die großen, auffallenden Kunststoffiguren sind stabil ausgeführt und bei den verwendeten Steinen handelt es sich tatsächlich um spezielle, schöne Steine, welche größemäßig exakt ausgewählt sind, damit sie auch wirklich in die Figuren hineinpassen. Auch die Spielanleitung vermag zu überzeugen. Wenn die Idee eines Wettrennens ansich zwar nicht neu ist, so scheint den beiden Spieleerfindern doch ein interessanter Wurf gelungen zu sein: Denn wohl kaum jemand hat bis jetzt mit Steinfiguren von der Osterinsel gespielt.

Die Osterinsel:

Titel

Die Osterinsel

Hersteller

Blatz

Erfinder

Alex Randolph, Leo Colvini

Design

Alex Randolph, Leo Colvini

Spieldauer

20 - 30 Minuten

Spieler

2 - 5, ab 8 Jahre

Kategorie

Rennspiel

Preis

ca. 600,-- ÖS

Bewertung:

Idee

5

Regelgestaltung

6

Ausführung

6

Verarbeitung

6


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.