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DAS EMPIRE LÄSST GRÜSSEN!


1492 hat Columbus sein vermeintliches Amerika entdeckt. Dies war gleichzeitig auch der Startschuß für ein internationales Wettrennen, das erst mit Beginn des 20. Jahrhundert zu Ende ging: Jeder europäische Staat, der etwas auf sich hielt, versuchte so viele Kolonien wie möglich zu ergattern, um auf diese Weise zu Reichtum und Wohlstand zu kommen. Vor allem England gelang es, im Laufe der Zeit ein riesiges Weltreich aufzubauen, das vom Orient bis zum Occident reichte.

In der Zeit dieser Kolonialmächte spielt auch die "Ostindien Company", in der man mit Handelsflotten Geld verdienen kann. Die Seereisen waren nicht ungefährlich, da vor allem der Weg nach Asien bis zum Bau des Suezkanals um ganz Afrika führte. Und auch die Mitspieler haben diesen unbequemen Weg von Indien nach England zu nehmen. Zu Beginn des Spieles wird jeder Teilnehmer zum Besitzer einer Handelsdynastie ernannt. Gemeinsam stehen fünf Schiffe zur Verfügung. Jeder Händler kann seine Waren, von denen er sechs Warenkarten insgesamt hat, auf diese Schiffe beliebig verteilen. Er darf jedoch pro Schiff nur eine Warensorte, also entweder Seide, Reis, Gewürze oder Tee transportieren. Doch da die Schätze aus den Kolonien im Geheimen verteilt werden und jeder Mitspieler dies in gleicher Weise tun kann, werden letztendlich meist doch verschiedene Güter auf ein und demselben Schiff transportiert.

Die Schiffe können mit Bewegungskärtchen gefahren werden und auch ein Würfel kann dabei noch helfen. Kein Wunder also, daß man versucht, seine Waren dort unterzubringen, wo man auch Bewegungskärtchen hat. Ähnlich einer Börse verändert sich während des Spieles auch noch der Wert der verschiedenen Waren und nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage gehen die Schätze mit Ihrem Kurs hinunter, die von mehreren Mitspieler favorisiert werden. Sobald drei der fünf Schiffe in England angekommen sind, erfolgt die Abrechnung: Jeder erhält dabei etwas, der Waren an Bord hatte. Damit ist auch die erste Runde beendet und vier weitere folgen in der gleichen Form. Wer dann der reichste Händler ist, wird zum Sieger gekürt.

"Ostindien Company" ist ein äußerst einfaches Spiel. Die gut gelungene Spielregel hat man bereits nach einmaligem Durchlesen begriffen. Den starken Glücksfaktor hingegen spürt man erst im Rahmen des Spielablaufs. Doch gerade das sorgt für Spannung, denn mit der entsprechenden Taktik kann man doch einiges erreichen. Vor allem zeigt sich hier dann auch das strategische Können der einzelnen Mitspieler.

Birgit und Peter Költringer

OSTINDIENCOMPANY:

Titel

Ostindien Company

Hersteller

Piatnik

Erfinder

Jean Vanaise

Design

Piatnik

Spieldauer

60 - 90 Minuten

Spieler

3 - 5, ab 10 Jahren

Kategorie

Wirtschaftsspiel

Preis

ca. 300,-- ÖS

Bewertung:

Idee

5

Regelgestaltung

5

Ausführung

5

Verarbeitung

6


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.