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DAS SPIEL DER STEINE: PADAXA


"Padaxa" klingt irgendwie süd- oder zumindest mittelamerikanisch. Doch wer hinter diesem Namen ein Abenteuerspiel der Inkas oder Mayas vermutet, liegt hier falsch. Denn das Spiel handelt weder von Abenteuern noch von sonstigen Ideen aus dem Reiche der Phantasie. Ganz im Gegenteil, "Padaxa" hat gar keine Geschichte. Denn es ist rein abstrakt und das ist wohl auch gut so, denn alles Andere wäre nur aufgepfropft und daher auch völlig überflüssig.

Schon nach dem Öffnen der Schachtel wird einem auch diese Abstraktheit in vollem Umfang bewußt: Auf schwarzem Grund liegen neben vier hellblauen und vier rosafarbenen Steinpyramiden auch noch zwei schön ausgeführte Steinkegel. Auch das Spielbrett beschränkt sich auf das Notwendigste: In drei Kreisen sind Sechsecke angeordnet, die abwechselnd die Farben rosa, lila und grau zeigen.

Zu Beginn des Spieles erhalten die Kontrahenten je vier gleichfarbige Steinpyramiden und einen Kegel, der als Wertungsstein dient. Abwechselnd wird nun gesetzt. Die ersten drei Steine müssen auf unterschiedlich gefärbte Felder gelegt werden, während die letzte Pyramide nach freiem Ermessen gesetzt werden kann. Danach darf nur mehr von einem Feld zu einem Nachbarfeld gezogen werden oder aber - und das macht wohl einen wichtigen Teil der Regel aus - auf ein gleichfarbiges Feld gesprungen werden. Ziel ist es, jeweils drei Pyramiden so zu positionieren, daß gleichseitige Dreiecke entstehen. Aufgrund der Farbverteilung des Spielbrettes kommen dabei alle drei Pyramiden stets auf gleichfarbigen Felder zu stehen. In Abhängigkeit von der Farbe gibt es unterschiedliche Punktebelohnungen: Während für ein korrektes Dreieck auf blauem und rosa Grund je ein Siegpunkt vergeben wird, gibt es auf den grauen Feldern zwei davon. Gewinner dieses Spieles ist, wer zuerst sechs dieser Siegpunkte ergattern konnte.

Zugegeben, die Spielregel klingt nicht besonders aufregend, doch der wahre Reiz von "Padaxa" liegt in der Taktik. Denn es geht nicht nur darum, Dreiecke zu bilden, sondern viel wichtiger ist es, gleichzeitig auch den Partner in ausreichender Weise zu blockieren, damit dieser keine eigenen Dreiecke bilden kann und das ist oft gar nicht so einfach.

Irgendwie erinnert dieses Spiel an Mühle, denn auch hier kann man Konstruktionen bilden, wo man durch Versetzen eines einzigen Steines von einem gebildeten Dreieck zum nächsten springen kann. Für echte Mühlefans hingegen ist "Padaxa" wahrscheinlich keine Alternative. All jenen aber, die sich an einem schön gestalteten Spiel mit einer netten Taktik erfreuen können, ist es durchaus zu empfehlen.

Birgit und Peter Költringer

PADAXA:

Titel

Padaxa

Hersteller

Braintrust Games

Erfinder

Bodo Hoppe

Design

Braintrust Games

Spieldauer

20 - 40 Minuten

Spieler

2 - 8, ab 8 Jahren

Kategorie

Strategiespiel

Preis

ca. 300,-- ÖS

Bewertung:

Idee

5

Regelgestaltung

5

Ausführung

5

Verarbeitung

6


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.