LUDING

Paris Paris


Paris ist mehr als eine Reise wert! Darüber besteht abslout kein Zweifel. Der Eiffelturm, der Louvre, der Montmatre oder aber auch die Champs Elyssee sind allgemein bekannt. Wer die Stadt noch nie besucht hat, weiß zumindest darüber aus Filmen und Büchern Bescheid, wer hingegen schon einmal dort war, der genießt den unvergleichlichen Flair die Weltstadt an der Seine noch lange Zeit im Gedanken.

Nun kann man dort sogar ein Geschäft eröffnen! Prinzipiell ist das natürlich bereits seit der Mitgliedschaft Österreichs in der EU leichter geworden, doch völlig risikolos ist das erst durch das Spiel "Paris Paris" geworden. Denn hier kann man auf dem Stadtplan seine Lokale eröffnen und dabei - mit Strategie und Glück - auch noch ganz gut verdienen.

Der Spielplan zeigt Paris mit der Seine, den Straßen, den Sehenswürdigkeiten und fünf Buslinien mit je sieben Busstationen. Jede dieser Buslinien ist nicht nur für Touristen höchst interessant, sondern auch für alle "Geschäftemacher": Denn wo Fremde scharenweise aussteigen, kann man ihnen auch alles mögliche verkaufen. Daher wird man versuchen, an den besonders frequentierten Haltestellen Geschäftshäuser zu errichten. Dazu müssen aber zunächst auf den Haltestellen sogenannte "Haltestellenplättchen" aufgelegt werden, die von einem Stapel zu ziehen sind und die Position angeben, für welche Station sie vorgesehen sind. Pro Runde wird dabei immer ein Plättchen mehr aufgelegt als es Mitspieler gibt. Danach darf sich jeder Teilnehmer eine so markierte Haltestelle wählen und darauf sein Geschäftshaus errichten. Auf diese Weise bleibt zwangsläufig eine Haltestelle ohne Geschäft und davon profitieren die benachbarten Stationen: Bei der nachfolgenden Abrechnung erhalten ihre Besitzer je einen Punkt. Danach werden wieder neue Haltestellenplättchen gezogen und da es pro Haltestelle mehrere gibt, kommt es durchaus vor, dass im Laufe der Zeit an manchen Haltestellen mehr als ein Plättchen platziert werden und damit auch mehr als ein Geschäftshaus errichten werden kann. Die Pariser Bauordnung ist hier rigoros: Pro Buskreuzungspunkt dürfen maximal zwei, an "normalen" Straßen hingegen nur ein Gebäude errichtet werden. Im Gegensatz zu unseren Breiten existiert aber in dieser Stadt keinerlei Denkmalschutz, sondern eigentlich ist das genaue Gegenteil der Fall: Wenn ein neues Geschäft errichtet werden soll, das dort eigentlich schon zuviel ist, wird einfach ein altes Gebäude abgerissen und wandert in einen Sack. Dort kann es am Ende der Partie noch Zusatzpunkte bringen.

Im Laufe der Partie sammeln die Pariser Geschäftsleute meist recht viele Punkte. Das liegt nicht nur an der Abrechnung nach jeder Runde, wie sie oben beschrieben wurde sondern es gibt noch eine zweite Form der Auswertung, bei der die Besitzer von Geschäften immer dann profitieren, wenn sie ihr Geschäftshaus an einem Kreuzungspunkt stehen haben.

Das Spiel endet, sobald alle Haltestellenplättchen verbraucht sind und klarerweise gewinnt der punktereichste Mitspieler, wobei vor der Endabrechnung noch mittels einer "geheimen Sonderfahrt" so manches Konto beträchtlich aufgestockt werden kann.

"Paris Paris" ist ein kurzweiliges Spiel, bei dem einerseits strategische Überlegungen sehr wichtig sind, andererseits durch das Ziehen der Haltestellenplättchen auch der Glücksfaktor nicht zu kurz kommt. Wichtig dabei ist es, stets die Nachbarn im Auge zu behalten, denn was nützen die besten Plätze, wenn man einfach von einem Neubau verdrängt werden kann? Daher gilt es, seine Lokalitäten möglichst gleichmäßig über die Stadt zu verteilen, damit man auch dann noch Einnahmen hat, wenn das eine oder andere Geschäft der Spitzhacke zum Opfer gefallen ist.

Birgit und Peter Költringer

Titel

Paris Paris

Hersteller

Abacusspiele

Erfinder

Michael Schacht

Design

Michael Schacht

Spieldauer

ca. 40 - 50 Minuten

Spieler

2 - 4, ab 9 Jahren

Kategorie

Familienspiel

Preis

ca. 23,00 Euro

Bewertung:

Regelgestaltung

6

Ausführung

5

Verarbeitung

5


Copyright Peter und Birgit Költringer 2005

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiters die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.