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Piratenschatz - Admiral Black und die Goldkiste


Vor vielen hundert Jahren lebte eine Gruppe von gefürchteten Seeräubern, die wegen ihres finsteren Aussehens "schwarze Piraten" genannt wurden. Eines Tages enterten sie ein großes spanisches Schiff, das sich auf dem Heimweg aus den Kolonien befand. Sie erbeuteten dabei eine riesige Kiste puren Goldes. Ihr Anführer Admiral Black und seine Kollegen, welche bezeichnenderweise "Bullauge", "Schwarzer Panther" und "Pestbeule" genannt wurden, wollten sich den Schatz teilen und die Seeräuberei an den Nagel hängen. Als sie jedoch gerade die Kiste öffnen wollten, bemerkten sie, daß Ihnen vier rotgesichtige Freibeuter gefolgt waren: Die vier roten Piraten, welche Käpt'n Red, "Holzbein", "Rote Rübe" und "Scharlachgesicht" hießen, hatten es sich in den Kopf gesetzt, ihren Kollegen den Schatz um jeden Preis abzunehmen. Und so entbrannte ein erbitterter Kampf....

Diese Geschichte bildet die Grundlage des Spieles, welches unter dem Namen Piratenschatz erhältlich ist. Der Spielplan stellt eine alte Seeräuber-Schatzkarte dar, welche mit einem Koordinatensystem aus 144 Feldern ergänzt wurde. Zu Beginn des Spieles verstecken die "schwarzen Piraten" ihre Goldkiste und notieren sich die Koordinaten des Versteckes. Die roten Seeräuber müssen nun im Laufe des Spieles sukzessive versuchen, den Schlupfwinkel zu eruieren. Dafür gibt es insgesamt 32 sogenannte "Lagekarten", mit denen man die Gegner "aushorchen" kann: Bei manchen davon darf man nur nach der Himmelsrichtung fragen, bei anderen wiederum lediglich nach einem bestimmten Sektor, bei wieder anderen wird nur eine bestimmte Längs- oder Querreihe im Koordinatensystem als Frage erlaubt. Und um das Ganze noch etwas zu verkomplizieren, hat jede Gruppe eine Reihe von Pappkartonräubern am Spielplan, die durch die Gegend gewürfelt werden müssen. Nur wenn man mit einem seiner Pappfiguren auf bestimmte mit einem Totenkopf gekennzeichnete Felder kommt, darf man eine Lagekarte nehmen und die entsprechende Frage stellen. Das Spiel endet, wenn die roten Piraten den Schatz gefunden haben oder aber wenn alle 32 Lagekarten aufgebraucht sind. Gewonnen hat schließlich diejenige Gruppe, welche am Spielende den Schatz besitzt.

In diesem Spiel kämpft man aber nicht nur mit gegnerischen Piraten sondern vor allem auch gegen die Zeit, denn immer wieder gibt es Situationen, bei denen man Lagekarten unbenützt ablegen muß und dadurch kann sich unter Umständen der Kartenstapel ganz beachtlich reduzieren.

Piratenschatz ist ein Spiel ab zwei Personen, das von der Dynamik der Fragen lebt. In der Regel erfährt man eher, wo sich der Schatz nicht befindet und das erfordert bei mehreren Fragen hintereinander ein konsequentes Mitdenken. Besonders gewiefte Spieler verlassen sich aber nicht nur auf die Lagekarten sondern versuchen es über die psychologische Schiene: Sie stellen dann einfach irgendwelche Behauptungen auf und warten die Reaktion der Gegner ab um daraus ihre Schlüsse zu ziehen. Hier sind dann die Psychologen unter den Spielern eindeutig im Vorteil. Noch bessere Chancen haben bei diesem Spiel lediglich die Parapsychologen.

PIRATENSCHATZ:

Titel

Piratenschatz

Hersteller

Noris

Erfinder

M.+J.Rüttinger

Design

J.Rüttinger/V.Rohmann/R.Vogt

Spieldauer

30 - 50 Minuten

Spieler

ab 2, ab 10 Jahre

Kategorie

Strategie/Familie

Preis

ca. 270,-- ÖS

Bewertung:

Idee

6

Regelgestaltung

6

Ausführung

5

Verarbeitung

5


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.