LUDING

Pueblo


Eigentlich sind es die ersten Wolkenkratzer dieser Erde. Die ältesten davon sind über 1000 Jahre alt. Die Indianer in Neu Mexico und Arizona haben sie zur Perfektion entwickelt. Dabei entstanden Bauten mit über 800 Räumen, in denen bis zu 1200 Menschen untergebracht werden konnten. Nicht umsonst werden sie daher auch "Einhausdörfer" genannt.

Wer nun meint, ein neues Wissensspiel soll hier vorgestellt werden, der irrt: Denn die Rede ist von einem Bauspiel, das auf den Namen "Pueblo" hört und sich die gleichnamigen faszinierenden Bauten aus der Neuen Welt zum Vorbild genommen hat, denn genau so ein Pueblo soll aufgebaut werden. Anfangs ist das quadratische Spielbrett daher auch völlig leer und der Häuptling des Stammes wird auf ein Eckfeld am Rande des Bauplatzes gestellt. Jeder Mitspieler bekommt eine bestimmte Menge an Bausteinen in seiner eigenen aber auch in neutraler Farbe, welche eine merkwürdige Form haben: Wenn man zwei davon ineinander steckt, entstehen Würfel. Wer an der Reihe ist, muss einen seiner Steine setzen. Auf diese Weise soll schließlich ein mehrstöckiges "Pueblo" entstehen. Nachdem man gesetzt hat, zieht der Häuptling als Oberkontrollor der Baustelle um ein bis vier Felder um den Bauplatz weiter. Von seinem neuen Feld aus betrachtet er nun die Mauer des Pueblos: Finden sich darin farbige Bausteine, so gibt es dafür Strafpunkte. In der untersten Etage sind das noch relativ wenige, doch je höher der Bau wird, desto höher werden auch die Strafpunkte. Sobald der Häuptling wieder an einem Eckfeld landet, erhebt er sich - wahrscheinlich mit magischen Kräften - über sein Pueblo und betrachtet nun mit Adleraugen den jeweiligen Quadranten von oben: Nun gibt es Strafpunkte für alle farbigen Bauteile, die er von oben sehen kann. Sobald das gesamte Baumaterial verbaut ist, endet das Spiel und der Häuptling dreht eine Abschlussrunde, wo er noch einmal Strafpunkte verteilt. Klarerweise ist derjenige mit dem kleinsten Strafpunktekonto nun der Sieger.

"Pueblo" ist ein originelles Spiel, das vom Erfinderduo Wolfgang Kramer und Michael Kiesling kreiert wurde. Die beiden haben bereits zusammen "Torres" und "Tikal" geschaffen und wer eines davon jemals versucht hat, kann sich sicher noch gut daran erinnern und wird es immer wieder probieren. Man kann davon ausgehen, dass es bei "Pueblo" ähnlich sein wird, denn das Spiel bietet viele unterschiedliche Möglichkeiten, sodass sich Langeweile wohl kaum breit machen kann. Und sollte dies trotzdem einmal passieren, ist für Abwechslung gesorgt: Denn es gibt auch noch eine Spielregel, wo man nach dem Aufbau des Pueblos auch für den fachgerechten Abbruch des Bauwerks sorgen muss. Für besonders begeisterte "Pueblofans" steht außerdem noch eine Profivariante zur Verfügung, bei der spezielle Kultstätten ein Rolle spielen und den Schwierigkeitsgrad noch um einiges erhöhen.

Birgit und Peter Költringer

Titel

Pueblo

Hersteller

Ravensburger

Erfinder

Wolfgang Kramer, Michael Kiesling

Design

Krause, Pinball,Scheit

Spieldauer

50 - 60 min

Spieler

2 - 4 , ab 10 Jahren

Kategorie

Bauspiel

Preis

ca. 35,-- öS

Bewertung:

Idee

6

Regelgestaltung

6

Ausführung

6

Verarbeitung

6


Copyright Peter und Birgit Költringer 2003

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiters die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.