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PYRAMIS - Taktik im Pyramidenbau

Wer "Abalone" mit seiner schwarzen sechseckigen Grundplatte und den 26 Murmeln kennt und diesem Spiel einmal verfallen war, der erinnert sich sicherlich nicht nur an die taktisch beeindruckenden Möglichkeiten sondern vor allem auch das das wunderschöne Design, welches dieses Spiel zum Schmuckstück machte. Nicht umsonst zählt es inzwischen zu den Klassikern, obwohl es erst wenige Jahre auf dem Markt ist. Viele Fans dieses Spieles haben gehofft, daß ein Nachfolger auftauchen würde, mit dem die Spieleerfinder ihre Kreativität weiterhin unter Beweis stellen sollten. Inwischen gibt es dieses Nachfolgespiel und es ist wert, einmal näher betrachtet zu werden. Es hört auf den Namen "Pyramis" und auch hier beeindruckt zuerst einmal das Aussehen: Ein schwarze Pyramide, die drehbar auf einer Grundplatte motiert ist sowie zahlreiche weiße und schwarze Plättchen erinnern zwar vom Aussehen nicht unbedingt sofort an seinen älteren Bruder, jedoch die Farbabstimmung läßt Querverbindungen zu "Abalone" zumindest erahnen. Im Laufe einer Spielrunde müssen nun die schwarzen und weißen Kunststoffplättchen so auf der Pyramide plaziert werden, daß sich fünf gleichfarbige an je einer Seite berühren. Wer das schafft, hat gewonnen. Doch bis dorthin ist manchmal ein recht weiter Weg. Denn erstens wird abwechselnd gelegt und zweites spielt sich das Ganze nicht in der Waagrechten sondern auf allen drei schiefen Ebenen dieser Pyramide ab und da bleiben die Plättchen nur liegen, wenn man kontinuierlich von der Pyramidenbasis in Richtung Spitze baut. Zusätzlich versucht noch jeder der beiden Mitspieler, den anderen möglichst umfassend zu blockieren und so landen zwischen den weißen Plättchen zwangsläufig auch zahlreiche schwarze und umgekehrt. Wenn den Spielern keine Fehler passieren und sie konsequent aufpassen, vor allem aber auch die gegnerischen Züge weit genug vorausbedenken, kann dieses Spiel durchaus lange dauern und die Pyramide wird mit Plättchen auf allen Seiten vollgelegt. Doch häufig unterlaufen kleine, zuerst meist unbedeutend erscheinende Fehler, die sich in der Folge aber nicht selten als "Zwickmühlen" erweisen, die ein sicheres Ende schließlich doch vorausprogrammieren.

Sicherlich ist "Pyramis" kein billiges Spiel, doch aus unserer Sicht ist es sein Geld durchaus wert: Denn wie bei "Abalone" kauft man auch hier nicht irgend etwas sondern ein "Designerstück", das man in jeder Wohnung nicht nur als Spiel sondern auch als optischen Aufputz aufstellen kann. Zusätzlich sorgt dies für den kontinuierlichen Stimulus, jedensmal beim Vorbeigehen eine neue Runde zu versuchen, um vielleicht mittels einer List den Gegner das nächste Mal doch noch in die Knie zwingen zu können.

Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.