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NOCH EINMAL FÜNF IN EINER REIHE: QUIXO


Wenn jemand sagen würde, er habe heute vormittag etwas Rundes erfunden, mit dem er schwere Gegenstände besser transportieren kann, wird man zuerst sicherlich recht interessiert sein. Wenn dieser Jemand dann aber sein Gerät genauer erklärt und man bemerkt, daß es sich dabei um nichts anderes als das gute alte Rad handelt, daß er mit viel Mühe und Schweiß aus einem Stück Holz herausgeschnitzt hat, wird man ihn wohl nur noch belächeln, sich von ihm abwenden und darauf warten, wann er seine erste Sitzung beim Psychiater hat.

Man könnte meinen, daß es Autoren von Spielen ähnlich ergehen würde, wenn sie Dinge erfinden, die es schon lange gibt. Und fünf Kreuze, Kugeln, Plättchen, Sternchen, Murmeln oder sonst irgendwelche Gegenstände in eine Reihe zu bringen, gehört sicherlich zu den Spielen, die seit Jahrtausenden in immer gleicher Weise gespielt werden: Begonnen vom einfachen Murmelspiel der Ägypter über das Gobang und Gomoku der Chinesen bis hin zum Tic-Tac-Toe der Schulkinder, die sich so manche triste Schulstunde mit fünf Kreuzen in einer Reihe auf diese wahrlich brauchbare Art umgestalten, reicht die Kette der Fünferverbindungen. Und doch soll hier ein Spiel vorgestellt werden, daß durchaus das Zeug zu einem neuen Dauerbrenner hat: Es heißt "Quixo" und es besteht wohl kein Zweifel, daß dieser Name aus "Quinto" entstanden sein muß.

Zu Beginn des Spieles werden auf einem quadratischen Kunststoffspielfeld fünf mal fünf Holzwürfel so aufgelegt, daß man ihre glatten Oberflächen sehen kann. Auf keinem von ihnen ist ein Zeichen zu sehen. Doch die Würfel haben außer vier Seiten ohne Symbol auch eine Seite mit einem Kreuz und eine mit einem Ring: Einem Spieler wird der Ring, dem anderen das Kreuz als sein Zeichen zugeordnet. Wer an der Reihe ist, darf einen Würfel vom Rand nehmen, ihn auf seine Symbolseite drehen und ihn auf der gegenüberliegenden Seite wieder einschieben. So werden nacheinander alle 25 Würfel auf eine ihrer beiden Symbolseiten gewendet. Wem es dabei als Erstes gelingt, eine senkrechte, waagrechte oder diagonale Reihe seiner Symbole zusammenzustellen, ist Sieger.

"Quixo" ist ein schönes Spiel. Sowohl die Holzwürfel als auch die Kunststoffspielfläche, die man zuerst für nicht ganz stilecht halten kann, sind von hervorragender Qualität. Kein Wunder auch, denn dieselbe Firma hat vor wenigen Jahren "Quarto" auf den Markt gebracht, das ebenfalls durch sein Aussehen und seine Strategie begeistert. Man fragt sich, ob nach "Quarto" und "Quixo" nicht bald ein "Sesto" erscheinen wird, das die logische Reihe um ein neues Glied erweitert. Doch bis dahin kann man beruhigt "Quixo" spielen, denn viele spannende Runden zu zweit oder zu viert - dann wird in Zweierteams gespielt - sind mit Sicherheit garantiert.

 

Birgit und Peter Költringer

QUIXO:

Titel

Quixo

Hersteller

GiGamic

Erfinder

Thierry Chapeau

Design

GiGamic

Spieldauer

10 - 20 Minuten

Spieler

2/4, ab 6 Jahren

Kategorie

Strategiespiel

Preis

ca. 430,-- ÖS

Bewertung:

Idee

5

Regelgestaltung

6

Ausführung

6

Verarbeitung

6


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.