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Rasende Roboter


Roboter sind nach heutiger Vorstellung schon relativ intelligente Wesen: Sie können Rasen mähen, telefonieren, Autos zusammenbauen und demnächst soll eine Art Butler in Serie gehen, welcher die Aufgabe des klassischen englischen James besonders diskret übernehmen kann.

Die Exemplare, von denen im heutigen Spiel die Rede ist, sind hingegen viel weniger "gebildet": Es sind noch echte "Blechtrottel". Sie können nur in waagrechter oder senkrechter Richtung fahren und jedesmal, wenn sie irgendwo anstoßen, ändern sie ihre Richtung, so als ob sie durch den Aufprall entweder verwirrt oder aber "zurechtgebeutelt" worden wären.

Zu Beginn des Spieles wird jeder Roboter nach eigener Wahl auf dem Spielbrett plaziert. Der Standplatz ist mit einem Plättchen in der entsprechende Farbe zu kennzeichnen. Wer an der Reihe ist, zieht aus einem Vorrat von 17 verdeckten Chips und dreht diesen um. Darauf findet sich ein Symbol, welches sich irgendwo auf dem Spielplan findet. Nun hat jeder Mitspieler die Aufgabe, seinen Roboter zu diesem Ziel zu bringen. Doch dieser kann eben nur waagrecht oder senkrecht ziehen: Somit wird der Rand, die anderen Roboter aber auch noch zahlreiche auf dem Spielplan eingezeichnete Hindernisse zu einem Problem. Zwangsläufig besteht der Weg bis zum Ziel aus mehreren Teilzügen. Wer mit den wenigsten Zügen zum vorbestimmten Ort kommt, erhält den Chip.

Ansich wäre diese Aufgabe bereits kompliziert genug, doch es gibt noch ein Problem: Der Weg ist im Gehirn zu bestimmen und darf nicht auf dem Spielbrett versucht werden! Klarerweise ist am Ende der Partie der chipsreichste Roboterbesitzer Gewinner dieses ungewöhnlichen Rennens.

Altmeister Alex Randolph hat mit diesem Spiel wieder einmal seine Erfindungsgabe unter Beweis gestellt: Denn trotz des einfachen Konzeptes gibt es viel zu denken und auszuklügeln. Und der Konkurrenzdruck der Kollegen tut auch noch das Seine dazu. Natürlich ist es nicht jedermanns Sache, sich im Gehirn einen Weg für einen eher dummen Roboter auszudenken. Vor allem wenn dieser Weg auch noch hundertprozentig stimmen und möglichst kurz sein soll. Wer ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen hat, ist hier sicher im Vorteil. Doch man kann diese Akrobatik der kleinen grauen Zellen bis zu einem gewissen Grad lernen, solange einen nicht fröhlich plaudernde Mitspieler bei den eigenen Überlegungen nerven. Doch wahrscheinlich ist das sogar eine durchaus geeignete Strategie, die hilft, auch besonders sattelfeste Kollegen aus ihrem geistigen Gleichgewicht zu bringen. Und dann ist die Chance für alle anderen da!

Birgit und Peter Költringer

Titel

Rasende Roboter

Hersteller

Hans im Glück

Erfinder

Alex Randolph

Design

Franz Vohwinkel

Spieldauer

20 - 30 Minuten

Spieler

ab 2, ab 10 Jahren

Kategorie

Denkspiel

Preis

ca. 300,-- öS

Bewertung:

Idee

6

Regelgestaltung

5

Ausführung

5

Verarbeitung

6


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.