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Riffifi


Üblicherweise kennt man das alles nur aus den Medien: Da gelingt einer Bande ein erfolgreicher Coup und sie werden nicht erwischt, da geht die Streiterei schon los: Jeder will mehr! Die Unzufriedenheit des einen steigt, während sich der andere ins Fäustchen lacht. Dass da einer dann die anderen schließlich "verpfeift", ist wohl kein Wunder. Angezeigt wird in heutigen Spiel unter dem Namen "Riffifi" zwar niemand, der Hintergrund ist jedoch identisch: Es geht um die Beutestücke und jeder will möglichst viel davon!

Zu Beginn des Spieles werden 60 hölzerne Chips in fünf verschiedenen Farben auf den Tisch gelegt. Sie sind die symbolischen Beutestücke der erfolgreichen Bande. Jeder Spieler bekommt zu Beginn eine Reihe von durchgemischten Handkarten. Darauf finden sich in fünf verschiedenen Farben Werte zwischen eins und acht. Wer an der Reihe ist, spielt eine beliebige Handkarte aus und legt sie vor sich ab, danach tun die Kollegen reihum das Gleiche. Sollte dabei eine Farbe doppelt auftauchen, muss die höhere Karte umgedreht werden und zählt somit nicht mehr. Dementsprechend gilt von jeder Farbe nur stets der niederste Wert. Sollte man das Glück haben, dass man - wenn man wieder an der Reihe ist - vor sich diesen niedrigsten Kartenwert einer Farbe liegen hat, können so viele Beutestücke in der passenden Farbe von der Tischmitte genommen werden, wie auf der Karte als Wert angegeben ist. Verständlicherweise schrumpft aber auf diese Weise sehr bald das Kontingent an freien Chips. Doch das stört hier niemanden. Denn ab da kann man sich seinen "Verdienst" beim dem Kollegen holen, der gerade am meisten passende Farbenchips besitzt. So könnte man Riffifi stundenlang weiterspielen: Der rechte Nachbar nimmt dem linken fünf rote Chips weg, danach der linke dem rechten wieder vier rote, dann schnappt sich der gegenübersitzende Gangster zwei blaue von seinem Nachbarn, welcher sich von seinem gegenüber 3 blaue holt,... Wahrscheinlich ist der Mechanismus nun schon recht klar.... Für diejenigen aber, welche das System noch nicht ganz durchschaut haben sollten, muss hier angemerkt werden, dass diese Art des gegenseitigen Beklauens langfristig doch etwas ermüdend ist. Auch der Spielreiz sinkt dabei sehr rasch auf das Niveau eines sechzehnstündigen Heimatfilms. GottseiDank ist das auch dem Erfinder des Spieles rechtzeitig aufgefallen und er hat sich etwas einfallen lassen: "Riffifi" ist dann zu Ende, wenn sämtliche Handkarten verbraucht sind und klarerweise wird der reichste Gangster zum Sieger gekürt.

Wer "Riffifi" das erste Mal probiert, wird es vielleicht sehr einfach finden: Denn jeder versucht, die Karten des anderen in der passenden Farbe zu unterbieten, um selbst die Beutestücke für die niedrigste Karte zu kassieren und den anderen leer ausgehen zu lassen. Meist nähern sich die Kartenwerte dabei sehr bald der Zwei oder Eins an. Doch gewiefte Spieler werden bald merken, dass es sich das Mitzählen von abgeworfenen Karten sehr lohnt: Denn wenn zum Beispiel von einer Farbe bereits alle Karten gespielt sind, man selbst aber noch den Wert Acht in der Hand hält, kann diese Karte nicht mehr unterboten werden! Das bedeutet aber auch acht Beutestücke auf einmal! Und wer "Riffifi" auf diese Weise erkannt hat, der wird dieses kleine Gangsterkartenspiel über vielen Runden wahrlich genießen.

Birgit und Peter Költringer

Titel

Riffifi

Hersteller

Winning Moves

Erfinder

Stefan Dorra

Design

Stefan Dorra

Spieldauer

25 - 30 min

Spieler

3 - 5, ab 9 Jahren

Kategorie

Kartenspiel

Preis

ca. 120,-- öS

Bewertung:

Idee

5

Regelgestaltung

6

Ausführung

6

Verarbeitung

5


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.