LUDING

Robbys Rutschpartie


"Wir befinden uns auf einer Eisscholle, die gerade durch die Arktis treibt. Es ist angenehm kalt und wir freuen uns über die Sonnenstrahlen, die uns wärmen. Es ist hier eigentlich wirklich sehr gemütlich, wäre da nicht in der Mitte ein Loch im Eis, durch das man ins Meer stürzt, wenn man nicht aufpasst. Natürlich haben wir das Loch mit einem Stück Eis abgedeckt, doch oft gibt es gerade knapp daneben ein echtes Gedränge und dann stürzt immer wieder der eine oder andere von uns in kalte Wasser. Doch was für ein Glück, ertrinken kann dabei niemand...."

Einen solchen Brief müssen die Autoren des Spieles "Robbys Rutschpartie" irgendwo am Strand als Flaschenpost gefunden haben. Der Absender sind 24 Seehunde in der Farben grün, blau, rot und gelb. Und wie nicht anders zu erwarten, entstand daraus auch gleich ein Kinderspiel, das vor allem durch seine gediegene Ausstattung vom ersten Augenblick an anzieht: Die Eisscholle ist ein stabiles, aus Holz gefertigtes rundes Spielbrett. In der Mitte findet sich das besagte Eisloch. Damit die Platte nicht auf dem Tisch aufliegt, ruht sie auf drei kleinen Holzsäulen. Auch die Seehunde sind aus Holz, besonders gut zu erkennen sind dabei ihre beiden Vorderflossen, auf denen sie sich abstützen und ihre lange Schwanzflosse, die stets zum Rand der Eisscholle zeigt. Jedem Spieler wird eine Farbe zugewiesen und fortan ist er stolzer Besitzer von sechs Seehunden. Danach werden auch noch vier Schieber in verschiedenen Farben bereitgelegt, die alle in der Mitte einen Schlitz haben, sodass man sie wie eine Gabel, bei der eine Zacke oberhalb und eine unterhalb des Spielfeldes zu liegen kommt, in Richtung Mitte schieben kann. Wer an der Reihe ist, würfelt mit dem Farbwürfel, setzt dann eine eigene Robbe auf den Spielfeldrand und muss dann mit dem Schieber, der von der Farbe her "erwürfelt" wurde, seine Robbe soweit wie möglich in die Spielfeldmitte schieben. Da die vier Schieber unterschiedlich lang sind, werden auch die Seehunde unterschiedlich weit geschoben. Doch sehr bald drängeln sich in der Mitte des Spielfeldes die Tiere in den verschiedenen Farben und zwangsläufig wird dabei auch das kleine "Eisstück" verschoben, welches das Loch abdeckt. Und da das Geschiebe weiter geht, fallen auch schon wenig später die ersten Robben durch das Loch. Wer dabei fremde Robben ins "Eismeer" bugsiert, darf sie als Gewinn an sich nehmen. Sollte man jedoch irrtümlich ein eigenes Tier hinunter gestoßen haben, dann hat man dieses und ein bereits Gewonnenes als Strafe abzuliefern. Sieger ist schließlich der reichste Robbenfänger der Partie.

"Robbys Rutschpartie" ist ein Geschicklichkeitsspiel, bei dem durch die Länge der Schieber aber auch das Glück eine wichtige Rolle spielt. Neben dem eigentlichen Geschiebe auf der Eisscholle ist zwar der Ort, wo man seine Robben am Spielfeldrand positioniert wichtig, doch da das allen Teilnehmern sehr bald klar ist, nutzt einem das langfristig gar nichts. Auch wenn das Spiel für Kinder ab dem vierten Lebensjahr entworfen wurde, so ist es doch auch für die größeren Geschwister und die Eltern ein wahres Vergnügen: Denn bei der Qualität dieses Spielmaterials will niemand nur zusehen, da will einfach jeder mitmachen!

Birgit und Peter Költringer

Titel

Robbys Rutschpartie

Hersteller

Kosmos

Erfinder

W.Kramer, H.Raggan, J.Grunau

Design

Blue Guy

Spieldauer

10 - 15 min

Spieler

2 oder 4 , ab 4 Jahren

Kategorie

Aktionsspiel

Preis

ca. 29,00 öS

Bewertung:

Regelgestaltung

5

Ausführung

6

Verarbeitung

6


Copyright Peter und Birgit Költringer 2003

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiters die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.