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AUFERSTEHUNG IM ORIENT!


Vor mehr als 15 Jahren gab es ein Spiel unter dem Namen "Bazaar 2", das vom legendären Sid Sackson stammte. Es handelte von einer Handelsreise durch den Orient, bei dem es wichtig war, möglichst viele Waren billig einzukaufen und diese um viel Geld wieder anzubringen. An sich nichts Ungewöhnliches, denn so ist der Lauf des Handels. Doch das Spiel war so gelungen, dass sich eine echte Fangemeinde bildete.

Die Trauer war groß, als es relativ plötzlich vom Markt verschwand. Jetzt wurde es vom kleinen aber feinen Abacusverlag mit einigen Änderungen unter dem Titel "Samarkand" zu neuem Leben erweckt.

Auf dem Spielplan finden sich Städte mit Kuppeln und Minaretten, daneben gibt es Oasen und auch Wüsten mit Nomadenzelten. Alle Händler haben stets entlang der vorgeschriebenen und rot markierten Wege zu ziehen. Zu Beginn wird man mit 200 Piastern und 7 "Warenkarten" ausgestattet: Da finden sich Getreide, Obst, Kupfer, Stoffe, Kamele und Edelsteine. Dazu gibt es auch noch eine Preistabelle, welche auch über einen möglichen "Mengenrabatt" Auskunft gibt: So erhält man zum Beispiel für zwei Stoffe 15 Piaster, sechs Stück davon sind hingegen schon 160 wert. Neue Karten erhält man in den Oasen, wobei man eine oder vier kaufen kann. Die Preise variieren dabei von 5 bis 30 Piastern. Wenn man auf der weiteren Reise in ein Nomadenzelt kommt, kann man beliebig viele Karten tauschen, zuvor ist jedoch eine Karte als Gastgeschenk abzugeben. Die Nomaden selbst bekommt man in diesem Spiel niemals zu Gesicht, wohl aber ihre Karten zum Tauschen: Sie liegen auf einem eigenen Ablagefeld neben jedem Zelt. Zu Beginn sind es zwei, doch die Zahl erhöht sich durch die Gastgeschenkskarten kontinuierlich bis zu einem erlaubten Höchststand. Wer bei diesem Höchststand als erster auf das Feld kommt, darf alle Karten für lumpige 10 Piaster an sich nehmen. Danach werden dort zwei neue Tauschkarten aufgelegt. So bekommt man im Laufe der Zeit einiges an Rohmaterial zusammen und es wird Zeit in die Städte auf Verkaufstour zu gehen. Doch laut Marktordnung kann man nicht in jeder Stadt jede Ware verkaufen, so dass es auch hier noch Klippen bis zum Erfolg gibt. Doch man muss einfach möglichst rasch zu Geld kommen , denn sonst kann man keine neuen Waren kaufen. Das Spiel setzt sich in dieser Art fort, bis der erste Händler 500 Piaster erwirtschaftet hat.

Das sind die Grundzüge von "Samarkand", wobei sich alles einfacher spielt als es sich hier anhört. Interessant ist auch der Zugmechanismus: Damit nichts wirklich voraus berechenbar ist, kann man entweder gratis jeweils ein Feld vorrücken oder gegen Erlag von 5 Piastern würfeln, doch die Gefahr, an einen wichtigen Feld vorbeizufahren, ist nicht zu unterschätzen: Die gewürfelte Augenzahl muss nämlich immer auch zur Gänze gefahren werden. Aber selbst wenn man sich bei "Samarkand" völlig verspekuliert, ist noch nicht alles verloren: Denn das Spiel macht soviel Spaß, dass die nächste Runde bereits mit Sicherheit vorprogrammiert ist.

Titel

Samarkand

Hersteller

Abacus

Erfinder

Sid Sackson

Design

D. Mattäus/J.Guerney

Spieldauer

45 - 60 min

Spieler

2 - 5, ab 9 Jahren

Kategorie

Handelspiel

Preis

ca. 250,-- ÖS

Bewertung:

Idee

5

Regelgestaltung

5

Ausführung

6

Verarbeitung

6


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.