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San Francisco


"San Francisco", die blühende Stadt im goldenen Westen Amerikas wurde im April 1906 durch ein Erdbeben beinahe dem Erdboden gleich gemacht. So katastrophal diese Naturkatastrophe auch war, die war aber auch die Basis für eine neue Blütezeit und genau davon handelt das gleichnamige Spiel.

Jeder Teilnehmer ist Besitzer einer großen Investmentgesellschaft und kämpft mit seinen Kollegen um die Investitionsrechte: Es gilt dabei, die Stadt neu aufzubauen, in dem man nach einander möglichst viele Stadtviertel neu gestaltet. Zur Belohnung gibt es Prestigepunkte. Man kann sie auf einer Skala am rechten Spielplanrand jederzeit gut ablesen und sie entscheiden am Ende auch über den Sieg. Für die Aktivitäten stehen insgesamt 35 Stadtviertel zur Verfügung. Sie werden zu Beginn des Spieles willkürlich mit Zahlenplättchen belegt. In Abhängigkeit vom Viertel kann man unterschiedlich viele Prestigepunkte sammeln: Die Gegend um das Rathaus und das Bankenviertel führen hier überlegen mit zehn Punkten, gefolgt von Fabriken und Bürobezirken, die sechs Punkte bringen. Wohngegenden, Märkte und Freizeitbezirke bringen hingegen nur vier Punkte. Doch anfangs ist alles noch "Niemandsland". Nur in den Parkanlagen stehen weiße, neutrale Holzstäbchen. Wer an der Reihe ist, zieht eine Ausschreibungskarte. Darauf ist festgelegt, um welche Gegend es sich handelt und wie man die Ausschreibung gewinnen kann: Danach wird die Karte versteigert, wobei es hier drei prinzipielle Varianten gibt: Die erste Möglichkeit ist die Einflusskartenversteigerung. Jeder Spieler hat zu Beginn der Runde 10 Einflusskarten mit Werten 0 bis 9 bekommen und aus diesen wird verdeckt ausgewählt und gemeinsam aufgeschlagen. Die zweite Versteigerungsart ist die Scheckversteigerung, bei der reihum Schecks geboten werden, bis jemand "passe" ruft. Bei der dritten Variante findet sich eine Kombination der Scheckversteigerung mit sogenannten Optionskärtchen, welche eine Option für zwei Stadtteile zeigen. Sollte man hier als einziger eine Option für die entsprechende Gegend haben, hat man die Investition ganz klar gewonnen, bei mehreren gleichen Optionskarten entscheiden die Schecks.

Sobald man auf eine dieser Arten zu einem Investitionsrecht gekommen ist, kann man ein Holzstäbchen der eigenen Farbe auf die entsprechende Gegend legen. Wenn es dabei gelingt, in einer Runde an ganzes Stadtviertel aufzubauen, muss eine Aktionskarte aufgedeckt werden und hier spielt das Glück die dominierende Rolle: Da dürfen Holzstäbchen verschoben, gelegt, vertauscht oder entfernt werden, es gibt aber auch die Möglichkeit, dass sich das Punktekonto vermehrt oder ein unerwarteter Geldregen einsetzt. Sobald schließlich die 12. Aktionskarte gezogen ist, endet das Spiel und der Spieler mit den meisten Prestigepunkten ist Sieger dieser Stadterneuerung.

"San Francisco" ist in seiner Art eindeutig nicht neu, doch die drei verschiedenen Versteigerungsvarianten sind ein geschickte Mixtur aus bereits vorhandenen Elementen. Für den Spielspaß entscheidend ist einerseits die Spieleranzahl, die besser mit vier bis fünf und nicht mit drei anzugeben ist, andererseits auch die richtige Zusammensetzung der Teilnehmer: Denn auch dieses Spiel lebt wie alle Versteigerungsspiele von der Gruppendynamik: Dazu muss man in Stimmung sein und die richtigen Typen um das Spielbrett versammelt haben.

Birgit und Peter Költringer

Titel

San Francisco

Hersteller

Amigo

Erfinder

A.Wetter, T.Löpmann

Design

O.Freudenreich

Spieldauer

70 - 90 Minuten

Spieler

3 - 5, ab 12 Jahren

Kategorie

Versteigerungsspiel

Preis

ca. 350,-- öS

Bewertung:

Idee

5

Regelgestaltung

5

Ausführung

5

Verarbeitung

6


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.