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SCHAMPUS: "ES IST BEI UNS SO SITTE......"


Wer kennt sie nicht, die Partytiger, die von einem Empfang zum andern ziehen, sich mit Lachs, Kaviar und Roastbeef den Magen füllen, um ihn dann mit dem herrlich, prickelnden, schäumenden und belebenden Champagner zu übergießen, der spätestens seit der Straußschen Fledermaus als König aller Weine gilt? Und um gleich bei dieser Operette und dem Prinzen Orlowsky zu bleiben, dabei fließt nicht nur Champagner in Strömen sondern der stets gelangweilte russische Adelige hat auch die typische "Gläservernichtungsmaschine" des Wodkas übernommen: Nach Gebrauch eines Glases wird dieses vernichtet, indem man es möglichst weit von sich schleudert und gebannt auf das zerschellende Geräusch wartet.

Doch diese Art der "Entsorgung" hat sich wohl aus Kostengründen in unserer ansonsten gar nicht so zimperlichen Wegwerfgesellschaft nicht durchsetzen können. Wer aber trotzdem den Nervenkitzel von purzelnden, stürzenden und fliegenden Champagnergläsern genießen will, kann dies nun mit einem neuen Spiel tun, das sich für Jung und Alt bei kleinen oder auch großen Anlässen eignet. Die Rede ist von "Schampus", das seit knapp einem Jahr die Partys unsicher macht.

Zu Beginn des Spieles werden die 56 Champagnergläser zu einem babylonischen Turm aufgebaut. Danach muß reihum jeweils ein Glas wieder entfernt werden, ohne daß dabei die Champagnerpyramide einstürzt. Sollte es dennoch passieren ist wohl klar, wer der Verlierer dieser Runde ist. Unter den restlichen und somit glücklicheren Teilnehmern wird daraufhin derjenige zum Sieger ausgerufen, der bis dahin die meisten Gläser unbeschadet herauslösen konnte.

Bei "Schampus" ist eine ruhige Hand angezeigt, denn nur dadurch kann man mit vorsichtigem Drehen und Wenden, manchmal auch mit etwas Kippen das eine oder andere Glas herauslösen, ohne den Rest zum Einsturz zu bringen. Spannung und Schadenfreude sind in diesem Spiel sehr knapp nebeneinander. Gottseidank sind die Gläser aus Kunststoff, denn sonst könnte man dieses Spiel wohl nicht sehr oft spielen, abgesehen vom Preis, der unermeßliche Höhen erreichen würde. Denn wer kann sich schon mundgeblasene Champagnergläser leisten, von denen bei jeder Runde im Schnitt 15 bis 25 Stück zu Bruch gehen? Der Prinz Orlowsky natürlich, wäre hier die logische Antwort, doch der hat dieses Spiel angeblich noch nicht gekannt - oder vielleicht doch?

Birgit und Peter Költringer

SCHAMPUS:

Titel

Schampus

Hersteller

Schmidt Spiele

Erfinder

Schmidt Spiele

Design

Schmidt Spiele

Spieldauer

5 - 10 Minuten

Spieler

2 - 10, ab 8 Jahren

Kategorie

Aktionsspiel

Preis

ca. 180,-- ÖS

Bewertung:

Idee

4

Regelgestaltung

5

Ausführung

5

Verarbeitung

5


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.