LUDING

Schleck und Weg


Dass Bären Honig lieben, ist allseits bekannt. Doch in diesem Falle haben sie ein kleines Problem: Genau unter der reizvollen Honigwabe ist ein großes Loch! Daher heißt es darauf achten, nicht zu gierig zu sein. Üblicherweise würde man zum Rand der Grube laufen, sich möglichst weit vorstrecken und dann versuchen, an den Honig zu kommen, doch in diesem Spiel ist das anders! Hier läuft Meister Petz und seine Kollegen vom Loch weg, um an den Honig zu kommen. Wie so etwas funktionieren soll? Mit einer goldfarbigen Kette!

So absurd das auf Anhieb auch erscheinen mag, bei "Schleck und weg" funktioniert das System: Insgesamt reißen sich dabei sechs Bären um den süßen Genuss, der die Form von gelben Glastropfen hat. Zu Beginn werden die Bären auf dem zweiten Kreissegment im Spielplan postiert, auf dem ersten - somit also direkt neben dem Loch - werden noch insgesamt sechs Glashonigtropfen gelegt. Dann kommt die goldfarbene Kette ins Spiel: Sie wird wie eine Ring um die Tiere gelegt. Wenn man nun die kleinen Bären ansieht, kann schon der Eindruck entstehen, dass sie sich dabei nicht wohl fühlen. Irgendwie hat man manchmal sogar den Eindruck, das einer davon plötzlich aufspringt und schreit "mir reichts, ich hau ab!". Doch bis jetzt ist das glücklicherweise noch nie passiert, sodass das Spiel seinen gewohnten Lauf gehen konnte.

Wer an der Reihe ist, würfelt mit dem Farbwürfel und darf nun seinen eigenen Bären nach außen auf das entsprechende Feld seines Kreissegmentes ziehen. Dadurch spannt sich aber auch die Kette und zieht die anderen Bären in Richtung Loch. Wenn das reihum alle Bärenbesitzer tun, purzeln dort zuerst einmal Honigtropfen hinein, doch über kurz oder lang landet schließlich einer der Naschbären in der Grube. Wer schuld daran ist, erhält als Trophäe die Honigperlen, welche im Laufe der Zeit im Loch gelandet sind. Danach hilft man dem gescheiterten Bären wieder heraus und eine neue Runde beginnt.

So einfach und originell "Schleck und Weg" auch erscheint, die Idee ist nicht ganz neu: Bereits 1981 wurde unter dem Titel "Häschen in der Grube" ein ähnliches Spiel veröffentlicht. Dabei hatte man je vier Hasen zur Verfügung, die nach einigem Ziehen und Zerren schließlich ebenfalls in der Grube landeten. Man könnte nun naserümpfend sagen, nur die Hasen seien inzwischen etwas gewachsen und zu Bären geworden, doch über etwas gibt es keinen Zweifel: Im Vergleich zum damaligen Spiel ist das heutige Bärenspiel viel attraktiver geworden. Sowohl das Spielbrett, als auch die Bären und die Glasperlen sind einfach ein Vergnügen zum Ansehen und Angreifen. Die Bärenvariante des Hasenspiels hat damit aber eindeutig ihre Berechtigung und gibt darüber hinaus all jenen eine Chance, die das damalige Spiel nicht gekannt haben.

Birgit und Peter Költringer

Titel

Schleck und Weg

Hersteller

Zoch

Erfinder

Manfred Ludwig

Design

Zoch

Spieldauer

ca. 15 - 20 Minuten

Spieler

3 - 6, ab 4 Jahren

Kategorie

Aktionsspiel

Preis

ca. 33,-- öS

Bewertung:

Idee

5

Regelgestaltung

6

Ausführung

6

Verarbeitung

6


Copyright Peter und Birgit Költringer 2003

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiters die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.