Wir befinden uns in der Zeit der großen Entdeckungen und des aufblühenden Handels. Da starten mehrere Händler von der kaiserlichen Hauptstadt Chinas, Xi'an, um sich auf den Weg nach Venedig zu machen. Die sagenumwobene Seidenstraße ist die Route, auf der sie westwärts ziehen.
Doch wie jedermann weiß, handelt es sich dabei nicht gerade um einen Erholungsurlaub: Der Weg ist beschwerlich, zahlreiche Gefahren lauern auf die Händler aber auch viele Gelegenheiten, ihren Reichtum zu vermehren. Da kommt es auf einige Wochen mehr oder weniger nicht an, denn am Ende zählt nur der Reichtum.
Eigentlich ist damit das Abenteuerspiel "Seitenstraße" schon ausreichend beschrieben, auch wenn über den Spielmechanismus noch nicht gesprochen wurde. Doch hier noch einige Details dazu: Gespielt wird auf einem Spielbrett, das in s-förmiger Weise die Seidenstraße zeigt und aus achtzig Feldern besteht. Daneben gibt es noch eine Windrose, auf der die Spielerfarben dargestellt sind. Jeder Spieler hat zu Beginn seiner Reise drei Bewegungskarten, die während des Spieles immer wieder ergänzt werden, eine Basarkarte und zehn Unzen Silber. In jeder Runde werden auf der Windrose zwei Farben markiert. Wer am Zug ist, spielt eine Bewegungskarte aus und kann dadurch vorwärtsfahren oder aber die Punkte auf einen der beiden Spieler übertragen, dessen Farbe auf der Windrose gerade markiert ist. Natürlich hilft man damit dem anderen, doch es gibt in diesem Spiel das Muss, einem anderen zu helfen, da man selbst mehr Bewegungskarten behalten würde, als erlaubt ist. Häufig entstehen so sehr bald Freund- oder auch Feindschaften, je nachdem wie man den einen oder anderen Nachbarn behandelt. Freundschaften können auch dazu führen, dass mehrere Händler gemeinsam weiterziehen und sich so zusammen vorwärtsbringen. In den Handelsstädten Samarkand, Buchara, Bagdad, Byzanz und Venedig finden Wertungen statt, wobei auch dazwischen noch so genannte "Basare" von einzelnen Spielern ausgerufen werden können. Dabei kann man zu Geld kommen und das ist es auch, was am Ende schließlich den Sieger bestimmt.
Die "Seidenstraße" ist eigentlich ein klassisches Rennspiel, denn der erste bekommt an den jeweiligen Zwischenstopps bzw. im Ziel am meisten Geld und die anderen immer weniger. Doch das Element des gegenseitigen Helfens schafft zusätzlich ein kommunikatives Element, das nicht selten die eigentliche Stimmung des Spieles dominiert.
Birgit und Peter Költringer
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Titel |
Seidenstraße |
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Hersteller |
Schmidt Spiele |
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Erfinder |
Hartmut Kommerell |
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Design |
Nicholas Price |
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Spieldauer |
40 - 60 Minuten |
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Spieler |
2 - 7, ab 10 Jahren |
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Kategorie |
Rennspiel |
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Preis |
ca. 250,-- ÖS |
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Bewertung: |
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Idee |
4 |
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Regelgestaltung |
3 |
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Ausführung |
5 |
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Verarbeitung |
5 |
Copyright Peter und Birgit Költringer 2002
Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.