LUDING

Shark


Wer bereits vor einem Jahrzehnt Wirtschaftsspiele-Freak war, der kennt dieses Spiel mit Sicherheit. Doch es ist im Laufe der Jahr wieder vom Markt verschwunden. Alle die es von damals her kannten, haben es immer wieder gespielt und spielen es bis heute. Alle die damals noch nicht das Vergnügen hatten, denen sei daher die Neuauflage empfohlen. Die Rede ist von "Shark", einem der wohl gelungensten Wirtschaftsspiele der letzten Jahrzehnte.

Doch damit das Ganze nicht in eine Lobhudelei ausartet, soll hier ein kurzer Überblick über das Spiel gegeben werden. Und es kann auch wirklich nur ein Überblick sein, der vielleicht eher die Stimmung und die Grundlagen vermittelt, als etwas über den eigentlichen Spielablauf aussagt.

Es geht darum, in Unternehmen zu investieren, ihr Wachstum zu fördern und schließlich daraus auch noch den "zwangsläufigen" Profit einzufahren. Dazu werden im Laufe des Spieles kleine bunte Wolkenkratzer gebaut. Und wie dies sich der "kleine Franzi" so vorstellt, beginnt man seine Karriere als Wirtschaftsboss ohne einen Cent in der Tasche. Man hat gute Vorsätze und bekommt den Bauplatz geschenkt. Wer dort bauen darf bestimmt die Würfelfarbe. Wenn erst einmal ein Gebäude steht, bekommt man sofort eine Prämie, wobei sich die Höhe am gerade aktuellen Aktienkurs orientiert. Dieser steigt wiederum, je mehr man gebaut hat. Wer an der Reihe ist, hat zumindest die mickrige Aufgabe zu erledigen, einen Wolkenkratzer zu bauen, ob man Aktien kauft oder verkauft, steht einem frei. Günstig ist es, Wolkenkratzer zusammenzubauen, denn je größer ein Unternehmen wird, desto lukrativer ist es. So füllt sich im Laufe der Zeit das Spielbrett und die Bauplätze gehen zu Ende. Doch wer nun hofft, von einem Kollegen eine Wolkenkratzerkette übernehmen zu können, der irrt: Hier verdrängt der Stärkere den Schwächeren und das "minderwertige" Bauwerk wird abgerissen. Was dann mit den entsprechenden Aktien passiert, kann man sich denken und muss wohl nicht noch erklärt werden. Denn erfahrungsgemäß sollte man nicht in alten Wunden "wühlen"...

"Shark" ist ein aggressives Wirtschaftsspiel. Wenn man es mit "Aquire", dem längst legendären Wirtschaftsspiel aus den Sechzigerjahren vergleicht, dann ist es in vielen Bereichen durchaus ähnlich, insgesamt aber eindeutig aggressiver. Auch die Emotionen gehen um Vieles höher. Doch wer diese Art der "Kommunikation" liebt, wird bei "Shark" voll auf seine Rechnung kommen.

Birgit und Peter Költringer

Titel

Shark

Hersteller

Ravensburger

Erfinder

Jean Vanaise

Design

Walter Wagner

Spieldauer

60 -90 Minuten

Spieler

2 - 6 ab 10 Jahren

Kategorie

Wirtschaftsspiel

Preis

ca. 28,00 öS

Bewertung:

Idee

6

Regelgestaltung

6

Ausführung

6

Verarbeitung

6


Copyright Peter und Birgit Költringer 2003

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiters die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.