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Die SIEDLER von CATAN - wie aus einem Guß!


Es gibt preisgekrönte und ungekrönte Spieleautoren. Das hier vorgestellte stammt von einer Superlative aus der ersten Gruppe ab. Sein Erfinder Klaus Teuber hat bis jetzt bereits dreimal den Preis für ein Spiel des Jahres erhalten . Das letzte Mal im heurigen Jahr Und dem wohl meist prämierten Spieleautor der letzten Jahrzehnte scheint damit tatsächlich ein weiterer großer Wurf gelungen zu sein.

Es war einmal eine Insel, die Catan hieß. Eines Tages kamen Menschen auf diesen Eiland und begannen es zu besiedeln. Mit großer Freude merkten sie, daß dieses Land einiges an Schätzen aufwies: Es gab Wälder, Weideland, Erze und fruchtbare Böden. Auch Lehm fanden sie, woraus Ziegel gebrannt wurden. Jeder Siedler schaffte sich sein eigenes Reich und begann, mit den anderen Handel zu treiben. Denn wer Getreide hatte, konnte so auch zu Erz kommen, und die Wolle der Schafe auf dem Weideland war für denjenigen, der Holz aus seinenWäldern holen konnte, ebenso interessant wie für den Erzbesitzer. So wurden sie im Laufe der Zeit reicher und reicher und das Land Catan wuchs zu seiner stattlichen Kolonie. Dies ist die Basis des Spieles und gespannt kann man auch auf seine Umsetzung sein.

Beim Öffnen der Schachtel findet man eine große Menge an Kartonsechsecke, die vom Meer bis zum Erzgebirge alles darstellen. Daraus wird nun die Insel Cattan aufgebaut, die von den blauen Fluten umspült wird. Kleine Zahlenplättchen mit den Werten 2 bis 12 werden nach Zufallsprinzip über die einzelnen Inselteile verteilt. Wer an der Reihe ist, darf würfeln und die Zahl der beiden Würfel bestimmt, welches Grundstück gerade Erträge abwirft: Wie bereits erwähnt bringt der Wald Holz, das Ackerland Getreide, der Lehmgrund Ziegel und das Gebirge Erz hervor. Für den Bau von Siedlungen benötigt man eine ganz bestimmte Komposition dieser vier Elemente. Wer eine Siedlung hat, kann sie zu einer Stadt vergrößern und damit steigt dann auch der Ertrag auf das Doppelte, doch auch dafür ist eine ganz gezielte Zusammenstellung der vier lieferbaren "Bodenschätze" von Catan erforderlich. Wie in Wirklichkeit müssen auch Straßen gebaut werden, auch diese benötigen Bodenschätze. Man sieht schon, daß es wichtig ist, zu möglichst viel Holz, Lehm, Getreide oder Erz zu kommen je nach dem was man gerade plant bzw. baut. Natürlich darf auch getauscht werden, um seine Ziele zu erreichen. Wie es sich für ein jedes gutes Spiel gehört, gibt es auch hier einen Räuber, der auf einem Feld steht und einen Teil der Ernte ähnlich einer Steuer einkassiert - die Aktualität dieses Spieles überzeugt damit zur Gänze. Klarerweise hat am Ende der reichste Siedler gewonnen und das nach üblicherweise spannenden 60 bis 90 Minuten.

"Die Siedler von Catan" sind sicher eines der gelungensten Spiele dieses Jahres. Die Ausführung ist überzeugend: Neben sorgfältig gestalteten Holzsteinen für die Straßen fallen auch die kleinen Holzhäuschen für Siedlungen und Städte auf. Die Spielanleitung hingegen ist überzeugend, doch dies erstaunt auch nicht, denn im vorliegend Fall hat sich ein ausgezeichneter Spieleautor mit einem ausgezeichneten Verlag verbündet. Daß dies auch wierder zu einer hohen Auszeichnung mit dem Spielepreis des Jahres 1995 führt, gefällt ganz zusätzlich noch ganz ausgezeichnet. Besonders erwähnenswert ist hier auch noch die Spielanleitung: Denn um den doch eher komplizierten Spielverlauf möglichst gut erfassen zu können, gibt es eine Einstiegsvariante, wo mit bereits fertig aufgebauter Insel losgespielt werden kann. Dies ist ein wahrlich gelungenes Konzept und nachträglich fragt man sich, warum darauf bis jetzt noch niemand gekommen ist. Doch gerade das ist wohl ein Zeichen der Genialität des Autors.

SIEDLER VON CATAN:

Titel

Siedler von Catan

Hersteller

Franckh

Erfinder

Klaus Teuber

Design

Marion Poth/ Karin Späth

Spieldauer

60 - 90 Minuten

Spieler

3 - 4, ab 12 Jahre

Kategorie

Taktik/Glückspiel

Preis

ca. 400,-- ÖS

Bewertung:

Idee

6

Regelgestaltung

6

Ausführung

6

Verarbeitung

6


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.