Titel: Smellory
Hersteller: Joker production
Erfinder: Joker production
Design: Joker production
Spieldauer: 40 - 60 Minuten
Spieler: 2 - 8, ab: 7
Kategorie: Geruchsmerkspiel
Preis: ca. 540,-- ÖS
Wenn ein Spiel zu riechen und zu stinken beginnt...
Die Idee, sich Gerüche zu merken, ist nicht neu. Im vorliegenden "Smellory", dessen Namen nicht umsonst dem "Memory" nachempfunden erscheint, wurde dies aber erstmals in größerem Umfang in ein Spiel eingearbeitet.
Das Grundkonzept ist denkbar einfach: 32 "Plastikflacons", welche in Wahrheit kleine Plastiktiegel sind, beinhalten ebensoviele unterschiedliche Geruchstoffe. Der Duft reicht von Pfirsich über Thymian bis hin zu erschreckendem Rosen- und Hyazinthengestank. Im Rahmen dieses Spieles sollte man sich möglichst viele verschiedene Duftstoffe merken, denn dann gibt es gute Chancen auf den Sieg. Doch je länger das Spiel dauert, desto schwieriger wird es: Denn in vielen Fällen führt wiederholtes Riechen kaum noch zu einer Verbesserung der Geruchsempfindung sondern ganz im Gegenteil, man kann dann oft überhaupt nicht mehr sagen, worum es sich handelt, man hat also in typischer Weise die "Nase voll".
So gut und originell die Grundidee dieses Spieles ist, so schwierig scheint die optimale Verwirklichung eines solchen Produktes zu sein: Denn bis auf die Standardgerüche wie Kirsche, Zitrone und einige mehr, die man leicht erkennen kann, muß man bei vielen Flacons neidlos zugeben, daß das Mittel darin einfach stechend riecht, oder aber nach Schaumbad beziehungsweise Kaugummi duftet.
Nicht nur für das Erkennen ansich sondern auch für die Nebenwirkungen dieses Spieles spielt die Zeit eine entscheidende Rolle: Der Geruch wird bei den Tiegeln umso stechender, je länger man das Spiel spielt. Am Ende sticht dann häufig sogar der ganze Kopf, was dann durchaus noch über das Spielende hinaus andauern kann. Das war auch der Grund, warum wir in unserer Spielrunde, die Regeln etwas modifiziert haben und die Spieldauer auf unter 30 Minuten senken konnten. Dann ging der gezielte Stich nach unseren Geruchsnerven meist noch ins Leere.
Doch diese negativen Aspekte sollen nicht darüber hinwegtäuschen, daß mit "Smellory" erstmals ein originelles Spiel zur Vefügung steht, das sich einen unserer Sinne zunutze macht, der oftmals viel zu kurz kommt. Es ist damit einen Spielversuch durchaus wert und bei entsprechender Verbesserung der Geruchstoffe dürfte aus der Erstgeburt eines professionellen Geruchsspieles durchaus ein bemerkenswerter Erwachsener werden.
von Peter und Birgit Költringer
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Verpackung: |
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Material: |
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Design: |
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Spielregel: |
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Originalität: |
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Spielreiz: |
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Copyright Peter und Birgit Költringer 2002
Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.