Wer sich schon immer für Kunst interessiert hat, dem wird dieses heutige Spiel vielleicht auf Anhieb etwas zu einfach erscheinen. Denn hier geht es um eine Kunstreise quer durch die Kulturgeschichte der Menschheit, doch da das Spiel, welches auf den etwas sperrigen Titel "Spiel mit Kunst" hört in Zusammenarbeit mit "Staatliche Museen zu Berlin, Preußischer Kulturbesitz" entwickelt wurde, ist es auch für manchen Kunstfreak einen näheren Blick wert.
300 Kunst- und 19 Themenkarten sorgen für die Grundlage des Spieles: Dabei gilt es, Themenstellungen aus dem Altertum, aus dem Mittelalter, aus der Renaissancezeit, dem Barock und der Neuzeit zu lösen. Schon die Art, wie man daran herangeht, kann dabei sehr unterschiedlich sein. Am lustigsten erscheint üblicherweise auf Anhieb das Bilder erkennen mittels einer "Enthüllungstafel". Dabei wird ein Kunstbild in einen Rahmen gesteckt, bei dem mittels 20 Schieber das Bild langsam enthüllt wird. Wer dabei als erster erkennt, worum es sich dabei handelt, der bekommt Punkte. Und damit das ganze auch noch einen gewissen Zufallscharakter hat, würfelt man mit einem zwanzigseitigen Spezialwürfel, in welcher Reihenfolge die einzelnen Schieber zurückgeschoben werden. Doch neben den "Enthüllungssvarianten" gilt es im Laufe der Zeit auch noch andere Aufgaben zu lösen: Es gibt Quizfragen zu den Epochen, es gilt aber auch, sich als angehender Kulturkritiker möglichst pointiert schriftlich zu einem Thema zu äußern und auch dafür kann man - nach geheimer Abstimmung - Punkte bekommen. Eine spezielle Rubrik an Fragen wurde noch nicht erwähnt und sie gilt als besonders gefährlich: Unter dem Titel "Kunst im Kopf" muss man sich vor Beginn des Spieles ein Kunstwerk sehr genau ansehen und im Laufe des Spieles erhält man 5 Fragen dazu. Nicht selten merkt man dabei erst, wie ungenau man zuvor geschaut hat. Zwischendurch kann man auch noch private Ausstellungen zu bestimmten Themen ausrichten und auch dafür kann man Punkte bekommen.
"Spiel mit Kunst" ist ein ehrlicher Versuch, sich diesem Thema von mehreren Seiten zu nähern. Durch das Einbauen von vielen verschiedenen Spielelementen wird versucht, möglichst viele Menschen dafür zu interessieren: Einerseits sollen sich selbst "gestandene Kulturbanausen" angesprochen fühlen, andererseits hofft man auch für Kunstprofis, die sicherlich die eine oder andere Frage für zu leicht halten, einen gewissen Anreiz schaffen zu können. Ganz unabhängig aber vom eigentlichen "Spiel mit der Kunst" laut Spielanleitung ist bereits das Betrachten der wunderschönen Kunstkarten mit ihren dazugehörigen Fragen ein eigenes Spiel in sich.
Birgit und Peter Költringer
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Titel |
Spiel mit Kunst |
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Hersteller |
Belser (Vertrieb: Kosmos) |
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Erfinder |
A.Stanger, W.Lüdtke |
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Design |
Pohl & Fafalter |
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Spieldauer |
60 - 90 Minuten |
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Spieler |
3 - 6, ab 14 Jahren |
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Kategorie |
Kunstspiel |
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Preis |
ca. 35,60 öS |
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Bewertung: |
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Idee |
5 |
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Regelgestaltung |
5 |
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Ausführung |
6 |
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Verarbeitung |
6 |
Copyright Peter und Birgit Költringer 2003
Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiters die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.
Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.