Wer kennt "Catan" nicht? Die Frage ist unter Spielefans wahrscheinlich kaum zu beantworten. Denn "Die Siedler von Catan" sind in wenigen Jahren zu einem der "Jahrhundertspiele" aufgestiegen: Doch wenn auch das Spiel - soweit sich das nun beurteilen lässt - mit all seinen Szenarien wahrscheinlich in sich abgeschlossen erscheint, hat sein Erfinder Klaus Teuber bereits voriges Jahr "Die Sternfahrer von Catan" nachgelegt und auch heuer geht es munter weiter: "Das Sternenschiff Catan" ist erschienen.
Doch wer nun einfach eine Kopie mit Überarbeitung erwartet, der kommt aus dem Staunen nicht heraus: Auch wenn einem manches bekannt erscheint, ist hier doch ein völlig eigenständiges Spiel entstanden: Zu Beginn der Partie sind die Sternenschiffe durch eine "Raum-Zeit-Zerrung" in eine unbekannte Galaxie geraten. Die Rohstoffe sind knapp und auch die Technik ist überholungsbedürftig. Im Laufe der Zeit müssen die Raumfahrer mit außerirdischen Völkern Kontakt aufnehmen und sich anfreunden, damit sie zu Geld kommen: Sie finden zum Beispiel das Volk "der grünen Lurche", das zu neuen Kolonien beiträgt und auf diese Weise mithilft, die Rohstoffknappheit zu bekämpfen. Eine andere Zivilisation, das "Volk der Händler" unterstützt die Raumfahrer mit Tauschhilfen, sodass sie schließlich in der Lage sind, mittels Raumsektorkarten in die Tiefen des Weltalls vorzudringen. Und da es dort nicht nur Freunde gibt, benötigen die Cataner weitere Freundschaften, um sich vor Raumpiraten und ähnlichem Ungeziefer zu schützen. Im Laufe des Spieles lassen sich auf diese Weise Siegpunkte sammeln. Wer zuerst 10 davon erreicht hat, wird schließlich zum Sieger gekürt.
Auch wenn diese Beschreibung weit weg von jeder Form der Spielanleitung ist, so wird damit doch recht gut die Grundstimmung des "Sternenschiffs" vermittelt. Ähnlich wie in den Siedlern gilt es, geschickt zwischen den einzelnen Aktionen abzuwiegen: Unter den Rohstoffen finden sich Erz, Nahrung, Treibstoff, Carbon und Handelsware. Jeder Zug beginnt mit dem Würfel, wodurch man zwar zu Rohstoffen kommt, die erworbenen Mengen sind jedoch eher klein. Mehr lässt sich mit den Raumsektorkarten holen, wobei jeder der insgesamt vier Sektoren andere Vorzüge bietet. Was das für Vorzüge sind, ist jedoch anfangs völlig unklar. Im Laufe der Zeit sollte man merken, wie man von den Möglichkeiten im Weltall richtig Gebrauch macht.
Wer die "Siedler von Catan", das Kartenspiel "Die Siedler" und "Die Sternenfahrer von Catan" kennt, für den ist dieses Spiel sicherlich ein "Muss". Diejenigen aber, welche nicht alle der eben zitierten Spiele kennen, sind aus unserer Sicht nur zu beneiden: Sie haben mehr als nur ein "Catan-Erlebnis" vor sich, bei dem ein Vergnügen das andere jagt!
Birgit und Peter Költringer
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Titel |
Sternenschiff Catan |
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Hersteller |
Kosmos |
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Erfinder |
Klaus Teuber |
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Design |
Franz Vohwinkel |
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Spieldauer |
90 - 110 min |
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Spieler |
2, ab 12 Jahren |
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Kategorie |
Entwicklungsspiel |
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Preis |
ca. 23,00 öS |
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Bewertung: |
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Idee |
5 |
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Regelgestaltung |
6 |
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Ausführung |
6 |
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Verarbeitung |
6 |
Copyright Peter und Birgit Költringer 2003
Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiters die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.
Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.