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STONEHENGE - die Suche nach dem Meister der Druiden!


In der Grafschaft Wiltshire im Süden Englands ragen seit Jahrtausenden mächtige Megalithen in den Himmel. Bis heute ist ihre Bedeutung unklar, es erscheint aber wahrscheinlich, daß hier religiöse Motive eine entscheidende Rolle gespielt haben. Und auch heute noch fasziniert diese vergessene Welt, die sich über die kahle Ebene von Salisbury erhebt: Im Zwielicht des Morgens wirkt diese Stätte mit ihren großen Steinen bedrohlich, doch sobald die ersten Sonnenstrahlen erwachen, erscheinen geheimnisvolle Linien auf dem Boden, die von den Schatten der riesigen Megalithen gebildet werden: Auf den Schnittpunkten konzentrierte sich nach alter Sage die Kraft und die Macht der Druiden, die als Bindeglied zwischen Mensch und Gott die Welt regierten.

Dies ist der Hintergrund zu einem Strategiespiel, das zu Beginn dieses Jahres vorgestellt wurde. Es nimmt sich diese geheimnisvollen Schnittpunkte zum Thema, auf die Steine gesetzt werden müssen, um so die Macht der Druiden zu steigern.

Der Spielplan stellt eine Linienstruktur dar, welche pro Linie 2 - 5 Schnittpunkte zeigen. Jeder Druide erhält Spielsteine, die mit Ziffern versehen sind und abwechselnd beliebig auf die Schnittpunkte gesetzt werden. Wer in einer Reihe die höhere Ziffernsumme erreicht, nimmt sie in Besitz und markiert dies mit einem Megalithen seiner Farbe am Rand des Spielfeldes. So werden nacheinander sämtliche Reihen vergeben. Wer als Erster acht Linien in seinen Besitz bringen kann wird zum Meister aller Druiden ernannt.

Der Spielablauf erscheint einfach und er ist es auch. Doch dies bedeutet nicht, daß bei Stonehenge alles klar ist, denn entscheidend bleibt die Spielstrategie: Wer nämlich den letzten Stein in einer Reihe setzt, der kann die Ziffernsumme oft noch zu seinen Gunsten beeinflussen. Häufig erweist es sich daher als günstig, den drittletzten Stein zu setzten, damit dann der Andere unter Zugzwang gerät. Doch auch das ist kein Allheilmittel gegen Verluste von wertvollen Linien, vor allem dann nicht, wenn auch der Partner dasselbe Rezept verfolgt.

Stonehenge ist ein reines Strategiespiel für zwei Personen und es käme sehr gut auch ohne "Story" aus, doch Druiden, Megalithen und mystische Situationen verkaufen sich nun einmal besser als abstrakte Spielabläufe. Wir glauben aber im vorliegenden Fall, daß sich dieses Spiel auch durchaus ohne geschichtlichen Hintergrund bewähren könnte, denn es ist ein schnelles Spiel, das einen förmlich zur Revanche zwingt. Sollten Sie jedoch das Pech haben, mit einem ausgefinkelten Schachfreak das Spielbrett teilen zu müssen, dann empfiehlt sich eine Schachuhr, um die Denkpausen des Gegenüber auf ein vernünftiges Maß zu reduzieren. Denn sonst bekommen Sie möglicherweise einen ähnlich langen Bart, als dies den Druiden nachgesagt wird.

STONEHENGE:

Titel

Stonehenge

Hersteller

Blatz

Erfinder

Reiner Knizia

Design

Spieker/Hinkel/Schöps

Spieldauer

10 - 20 Minuten

Spieler

2, ab 10 Jahre

Kategorie

Taktikspiel

Preis

ca. 300,-- ÖS

Bewertung:

Idee

5

Regelgestaltung

6

Ausführung

5

Verarbeitung

6


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.