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T-Rex


Die archäologische Welt wird von einer Sensationsmeldung erschüttert: "Hinweise auf die Existenz einer neuen Saurierart wurden gefunden! Sie soll den Namen Chamaelosaurus bekommen." Doch es gibt eben erst Hinweise und natürlich will nun jeder Archäologe den Ruhm der Entdeckung für sich haben. Fieberhaft wird daher versucht, Indizien zu finden, welche den Chamaelosaurus möglichst gut beweisen können.

Dieser thematische Hintergrund schafft die Grundlage eines kleinen Kartenspieles, bei dem es um eine Art Versteigerung von Dinosauriereiern geht: Je mehr Eier der selben Farbe man am Ende sein eigen nennen kann, desto höher ist ihr Wert. Denn bei der Schlussabrechnung wird die Anzahl der Karten gleicher Farbe quadriert: So ergeben 4 Eier einer Farbe 4 zum Quadrat - also 16 Punkte, während je zwei Eier gleicher Farbe nur zwei mal zwei zum Quadrat - also acht Punkte ergeben. Doch noch sind wir nicht soweit, zuerst ist das Dinosaurier-Kartenspiel erst einmal zu spielen.

Zu Beginn des Spieles erhält jeder Mitspieler einen Kartensatz mit gelben, roten, grünen, braunen und blauen Karten, von denen er sieben als Handkarten nehmen darf, der Rest wird zum persönlichen Nachziehstapel. Jede Karte zeigt einerseits einen Zahlenwert zwischen Null und fünfzehn, andererseits gibt ein Symbol an, ob man nachziehen darf oder ob ein Komet kommt, was das bedeutet wird noch später erklärt. Neben diesen persönlichen Kartensätzen gibt es auch noch eine Reihe von Trumpfbestimmungs- und 30 Dinosauriereierkarten, letztere werden in zwei Stapeln auf den Tisch gelegt.

Der Startspieler zieht nun zwei Trumpfbestimmungskarten: Die erste gibt die Farbe an, welche in dieser Runde höchstwertig - also Trumpf - ist, die zweite hingegen zeigt die minderwertigste Farbe an. Gespielt wird um die oben erwähnten Sauriereier, indem reihum mit den Handkarten geboten wird. Dieses Bieten geht solange weiter, bis auf einer Karte der Komet zu sehen ist. Damit ist symbolisch der Untergang einer Saurierart gemeint und das bedeutet auch das Ende der jeweiligen Bietrunde. Nun muss jeder noch einmal eine Karte legen. Schließlich bekommt derjenige den Zuschlag, der zuletzt das höchste Gebot legt. Man kann diesen letzten Durchlauf dadurch etwas verlängern, indem man - soweit vorhanden - selbst eine Kometenkarte mit höherem Wert nachlegt. Das hat den Sinn, noch ein Gebot legen zu können, doch da das natürlich auch alle Mitspieler versuchen, halten sich die Chancen für so eine Aktion stets in Grenzen. Die beiden offen ausliegenden Sauriereier gehen schließlich an den höchsten und zweithöchsten Bieter. Wer am wenigsten geboten hat, erhält das Recht, die Trumpf- und die minderwertigste Farbe für die kommende Bietrunde auszuwählen.

"T-Rex" ist ein kleines Kartenspiel mit aktuellem Thema, das eigentlich gar nicht nötig wäre. Denn die Idee des witzigen Stichmechanismus hat es auch in abstrakter Weise in sich: Solange wird reihum geboten, bis jemand das Ende mit einer Kometenkarte einleitet und dann zählt nur mehr die letzte Karte! Das bedeutet aber auch, dass alles was vor dem letzten Gebot gelegt wurde - egal wie hoch es war - völlig wertlos ist.

Eigentlich sollte dieses kleine Kartenspiel bereits vor geraumer Zeit unter dem Titel "Shaolin" bei "Hexagames" erscheinen, doch die Produktion kam über einige wenige Handmuster nicht hinaus. Dass aus den Mönchen von damals nun Dinosaurier geworden sind, mag vielleicht überraschen, doch im Endeffekt beweist es nur, dass das Spielprinzip unabhängig von der Thematik einfach gelungen ist.

Birgit und Peter Költringer

Titel

T-Rex

Hersteller

Hans im Glück

Erfinder

Hanno und Michael Kuhn

Design

Marcel-André Casasola Merkle

Spieldauer

ca. 40 - 50 Minuten

Spieler

3 - 5, ab 10 Jahren

Kategorie

Kartenspiel

Preis

ca. 100,-

Bewertung:

Idee

6

Regelgestaltung

6

Ausführung

6

Verarbeitung

5


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.