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Tabula rasa


Auch wenn die Zeit der Ritter in der Realität schon längst vorbei ist, besteht kein Zweifel daran, dass sich gerade diese mittelalterliche Berufsgruppe bis heute besonderer Beliebtheit erfreut. Auch die Spielwelt hat das erkannt und so tauchen auch immer neue Spiele auf, welche sich dieses Themas annehmen: Auch bei "Tabula rasa", dem heutigen Spiel ist das so.

Doch wo man üblicherweise riesige Verpackungen mit einem gewaltigen, bunten Spielbrett vermutet, findet man nur eine kleine Schachtel und überhaupt kein Spielbrett. Auch die Spieldauer ist von der Länge eines mittelalterlichen "Monumentalschinkens" weit entfernt: 20 Minuten sind auf der Schachtel angegeben und diese Angabe stimmt auch tatsächlich.

In diesem Spiel sind Ländereien mit Rittern in Besitz zu nehmen. In der Mitte des Tisches werden zunächst fünf Länderkarten in neutraler Farbe mit den Werten 1 bis 5 aufgelegt, hinzu kommen weitere fünf Ländereien, die alle den Wert 5, dafür aber fünf unterschiedliche Farben haben: Da gibt es rote, grüne, blaue, violette und gelbe "Fünferländer". Zu diesen Karten wird je eine Schatzkarte mit dem Wert 1 gelegt.

Zu Beginn des Spieles erhalten die Mitspieler je acht Ritterkarten, der Rest wird auf einen verdeckten Stapel zum Nachziehen gelegt. Diese Ritterkarten haben einerseits Zahlen von 1 bis 5, andererseits aber auch Farben wie sie auf den Länderkarten zu finden sind. Wer an der Reihe ist, muss nun eine seiner Handkarten auf seiner Tischseite an die Ländereien nach einer einfachen Regel anlegen: Entweder stimmt die Farbe überein, dann ist der Wert egal oder aber es passt der Zahlenwert, dann spielt die Farbe keine Rolle. So kann zum Beispiel an die gelbe Länderkarte mit dem Wert 5 jede andersfärbige "Fünferritterkarte" oder auch jede gelbe Karte - egal welchen Wert sie hat - angelegt werden.

Sobald alle Ritter verbraucht sind, wird abgerechnet: Wer bei der jeweiligen Länderei mehr Karten angelegt hat, erhält diese und damit auch den darauf notierten Zahlenwert, der andere bekommt die dazugehörige Schatzkarte, welche eben nur einen Punkt bringt. Sollte irgendwo "Gleichstand" herrschen, wird die entsprechende Länderkarte umgedreht und nun taucht auf der Rückseite ebenfalls eine Art Schatzkarte mit dem Wert 1 auf. Somit erhalten hier beide Mitspieler als Dank für ihre Arbeit nur einen Punkt. Wie so üblich, hat schließlich auch hier der reichste Spieler schließlich gewonnen.

"Tabula rasa" ist ein leicht verständliches schnelles Kartenlegespiel, das sich hervorragend für "Zwischendurch" eignet. In seiner Grundkonzeption ist es ein Zweierspiel, auch wenn man es auch zu dritt bzw. zu viert spielen kann. Sein eigentlicher Reiz liegt im Versuch, möglichst überall mehr Ritterkarten als der Gegner zu haben und das geht eben nicht. So hat man ständig zu entscheiden, wo man anlegt, wo man den Gegner gewähren lässt oder aber welche Karte man sich bis zum Ende der Partie aufhebt, um dann noch "zuschlagen" zu können.

Birgit und Peter Költringer

Titel

Tabula rasa

Hersteller

W+L Verlag

Erfinder

R.Knizia

Design

W+L Verlag

Spieldauer

ca. 20 Minuten

Spieler

2 - 4, ab 8 Jahren

Kategorie

Kartenlegespiel

Preis

ca. 200,-- öS

Bewertung:

Idee

5

Regelgestaltung

6

Ausführung

6

Verarbeitung

5


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.