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DUELL DER WÜRFEL: TACTIX


Vor Jahren gab es einmal ein abstraktes Würfelspiel. Auch wenn es damals nicht zu großer Popularität kam, hatte es doch eine Anhängerschaft, die es immer wieder aufs Neue versuchten. Viele davon waren enttäuscht, als es plötzlich nicht mehr hergestellt wurde. Seit kurzem gibt es dieses Spiel wieder: Mit leicht verändertem Regelwerk und neuem Design präsentiert es sich nun in einer Form, die ihm möglicherweise viele Anhänger bringen könnte.

Ein Spielbrett mit einundachtzig Feldern, je neun weiße und neun schwarze Würfel - das ist es schon, was hier zum Wettkampf antritt. Einer der weißen und auch einer der schwarzen ist "Königswürfel" und ähnlich dem Schach darf dieser auch nur ein Feld ziehen. Zwei verschiedene Regelvarianten ermöglichen zwei nicht selten sehr unterschiedliche Partien: "Duell" heißt die eine Variante und sie spielt auf 8 mal 9 Feldern, "Tactix" die andere und hier werden 9 mal 9 Felder verwendet.

Die Spielregel ist einfach und logisch: Man darf einen Würfel pro Zug so viele Felder waagrecht oder senkrecht "vorwärtskippen", wie anfangs von ihm Punkte angezeigt waren. Was dann auf seinem neuen Platz als Augenwert zu sehen ist, bestimmt die nächste Zugweite. Ein gegnerischer Würfel auf dem "Endfeld" gilt als geschlagen und wird entfernt. Während eines Zuges darf einmal rechtwinkelig abgebogen werden. Der "Königswürfel" darf beim "Duell" nicht schlagen, bei "Tactix" hingegen schon. Spielziel ist in beiden Varianten die Degradierung des gegnerischen Königs: Entweder wird er geschlagen oder aber man bringt seinen eigenen Königswürfel auf das Startfeld des Gegners.

So leicht die Regel im Prinzip auch klingen mag, so kompliziert und vielfältig können sich Partien gestalten: Denn wer schafft schon vorauszuberechnen, welche Würfelaugenzahl nach einem Zug obenauf liegt und wohin man ihn dann weiterdrehen kann und was seine Augen dann zeigen, um von dort wieder eine korrekte und vor allem auch sinnvolle Felderanzahl vorrücken zu können. Die Spielanleitung zeigt im Diagramm viele verschiedene Überlegungen, doch die Realität muss trotzdem erst einmal ausgetestet werden. So sind die ersten Partien meist "Proberunden" mit viel Zufall, doch auch das kann durchaus vergnüglich und spannend sein. Je öfter man dieses Spiel versucht, desto mehr wird man zum "Spieletheoretiker", der schließlich durchaus einiges seiner Zukunft zielsicher vorausbestimmen kann.

"Tactix" ist kein einfaches Spiel, doch wer einmal in seinen Bann gefallen ist, wird es sicher immer wieder versuchen. Die gelungene Ausführung macht es auch durchaus zu einem Objekt, das man aufgestellt lassen kann und das ist in vielen Fällen auch der Beginn zahlreicher weiterer Runden.

Birgit und Peter Költringer

Titel

Tactix

Hersteller

Schmidt Spiele

Erfinder

Geoffery Hayes

Design

Schmidt Spiele

Spieldauer

ca. 20 - 30 Minuten

Spieler

2, ab 10 Jahren

Kategorie

Taktikspiel

Preis

ca. 280,-- ÖS

Bewertung:

Idee

4

Regelgestaltung

6

Ausführung

6

Verarbeitung

5


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.