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Tamsk


Strategiespiele zeichnen sich üblicherweise dadurch aus, dass man minuten-, vielleicht aber auch stundenlang nachdenken kann: Denn entscheidend ist das, was man nach der Grübelphase geleistet hat. Wenn man jedoch strategische Überlegungen unter Zeitdruck machen muss, dann entsteht ein neues Spiel: Es heißt "Tamsk" und besteht aus 7 Sanduhren!

Drei davon sind rot und drei davon schwarz und sie bieten drei Minuten Zeit. Hinzu kommt noch eine weitere neutrale "Stressanduhr", bei der bereits nach 15 Sekunden alles vorbei ist. Natürlich sind diese 7 sandigen Zeitmesser alleine noch kein Spiel, doch gemeinsam mit den 64 Ringen und einem Spielbrett, auf dem in einem regelmäßigen Grundriß unterschiedlich hohe Röhren montiert sind, kann die erste Runde beginnen: Anfangs werden die Dreiminutensanduhren abwechselnd in roter und schwarzer Farbe auf den Eckpositionen des sechseckigen Spielfeldes gestellt. Die beiden Kontrahenten bekommen je 32 Ringe. Wer an der Reihe ist, nimmt eine seiner Sanduhren und setzt sie in eine Nachbarröhre. Dann darf man einen Ring darüber legen. Da die Röhren unterschiedlich hoch sind, haben auch unterschiedlich viele Ringe darauf Platz: Im äußeren Bereich kann man maximal einen Ring ablegen, auf die inneren passen hingegen bis 4 Stück. Ziel des Spieles ist es, möglichst viele Ringe unterzubringen, denn wem am wenigsten übrig bleibt, der wird zum "Obertamsk" ernannt. Keine Frage, ein gelungenes Spiel.

Doch das war nur die einfachste Fassung! Die zweite Stufe auf der Leiter zum "Hypertamsk" bringt schon mehr Funktionen für die Sanduhren: Hier wird bei jedem Versetzen einer Sanduhr diese auch umgedreht und ständig müssen alle Sanduhren ununterbrochen am Laufen gehalten werden. Sollte dabei eine Uhr irrtümlich ablaufen, darf man sie nicht mehr benützen und sie bleibt als Hindernis bis zum Ende stehen. Die Abrechnung erfolgt parallel zur "Kindergartenvariante": Auch hier siegt der Ringärmste und wird damit "Supertamsk".

Doch um auch für besonders gefinkelte Strategen noch gerüstet zu sein, gibt es die "Hypertamsk"-Fassung: Hier wird endlich auch die Fünfzehnsekunden-Sanduhr benützt: Alle Züge sind innerhalb dieser Zeit auszuführen, wer das nicht schafft, muss eine Runde aussetzen. Natürlich müssen dabei auch alle Sanduhren am Laufen gehalten werden und auch sonst gelten alle Regeln der leichteren Fassungen. Doch wer nun gewinnt, wird mit Recht zum "Hypertamsk" gekürt.

"Tamsk" ist gelungen, daran besteht kein Zweifel. Doch oft geht es hier gar nicht um das Siegen, sondern um die Hektik! Immer wieder ist man verwundert, dass man sich ein solchen Stress freiwillig antut! Doch daran sieht man, wie schön die Ausschüttung von Adrenalin sein kann.

Birgit und Peter Költringer

Titel

Tamsk

Hersteller

Schmidt

Erfinder

Chris Burm

Design

Luci`fer

Spieldauer

10 - 15 Minuten

Spieler

2, ab 8 Jahre

Kategorie

Strategiespiel

Preis

ca. 550,-- öS

Bewertung:

Idee

5

Regelgestaltung

6

Ausführung

5

Verarbeitung

6


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.