LUDING

KARRIERE EINMAL ANDERS: THE GREAT DALMUTI

Denn in diesem Spiel werden den Rängen vom Sieger bis zum Verlierer verschiedene Berufsgruppen zugeordnet, die vom großen Dalmuti bis zu eben jenen Jester reicht, der die gesamte Drecksarbeit zu erledigen hat.

Das Prinzip dieses Spieles ist einfach: Ziel ist es, seine eigenen Karten möglichst schnell los zu werden. Ein Spieler spielt eine beliebige Anzahl von Karten mit einem bestimmten Wert aus, die nachfolgenden Teilnehmer können nun entweder passen oder aber mit gleich vielen höheren Karten überstechen. Auf diese Weisen werden immer mehr Karten abgelegt. Wer als Erster keine Karten mehr hat, wird zum "great Dalmuti" ausgerufen. Der Letzte ist schließlich der Jester. Dazwischen liegen Persönlichkeiten wie Archbishop, Earl Marshall, Baroness und noch einige weitere. Der zum Jester degradierte Spieler hat alle Karten einzusammeln, zu mischen und auszuteilen. Außerdem darf er seine besten Karten dem Dalmuti abzutreten, der ihm zum "Dank" dafür seine schlechtesten gibt. Wer nun glaubt, in tiefste Depression verfallen zu müssen, der irrt. Denn bereits in der nächsten Runde kann es passieren, daß sich der ehemals arme Jester um einige Berufsgruppen hinaufgearbeitet hat und der ehemalige "Dalmuti" um die Degradierung nicht herumkommt. Sollte aber jemand vom Pech verfolgt sein und zweimal Jester werden, kann er eine Palastrevolution ausrufen: Dann hat der Dalmuti mit ihm die Rolle mit allen Konsequenzen zu tauschen.

Wer bei dieser Beschreibung das Gefühl hat, dieses Spiel irgendwie zu kennen, der liegt sicher nicht falsch. Denn ein ziemlich ähnliches Exemplar ist unter dem Titel "Karrierepoker" und "Hollywoodpoker" bereits seit mehreren Jahren ein Kassenschlager in Deutschen Landen, obwohl hier die Palastrevolution fehlt. Auch die grafische Gestaltung der Karten hebt sich von den deutschen Spielen durch die deutliche höhere Qualität ab. Doch der eigentliche Unterschied liegt im Erfinder, denn ein gewisser Richard Garfield hat "The great Dalmuti" erst kürzlich erfunden und das ist das wirklich Neue daran. Ob er schon einmal Karriere gepokert hat? Wie es auch immer sei, das englische Spiel steht in Nichts seinem deutschen Bruder nach, nur das wir so manche Berufsbezeichnung im Englischen nicht auf Anhieb durchschauen, was vielleicht manchmal gar nicht so schlecht ist. Aber finden sie nicht auch, daß ein Archbishop einfach würdiger ist als ein Erzbischof.......?

Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.