Luding Logo

LUDING

TIMBERLAND - Der Wald im Mittelpunkt


Spiele mit ökologischem "Touch" sind sicherlich seit Jahren im Trend. Meist segnen sie jedoch ähnlich dem Waldsterben auch selbst sehr rasch das Zeitliche, denn im Trend zu sein ist langfristig betrachtet kein dauerhaftes Erfolgsrezept: Trends ändern sich einfach zu rasch. Wenn hingegen in einem Spiel ökologische Ideen auf originelle und formschöne Weise verwirklicht werden konnten, dann ist die Basis für ein langes und erfolgreiches Leben durchaus gelegt, egal wie gerade das Trendbarometer steht. Das Spiel "Timberland" ist inzwischen bereits einige Jahre alt geworden und erscheint diese Kritereien eindeutig zu erfüllen: Hier stimmt das Design und auch die Grundidee des Spieles ist aktueller denn je: Es geht um die Erhaltung und Rettung des Waldes.

Auf dem Spielplan ist eine Waldlichtung dargestellt, welche von den Mitspielern aufgeforstet werden soll. In mehreren Spielphasen wird dabei der Jahreskreis nachvollzogen: Im Herbst, wenn die Früchte von den Bäumen fallen, beginnt das Spiel. Hier sind Holzfrüchte zu verteilen, aus denen später Bäume werden können. Der nachfolgende Winter ist die Arbeitszeit des Wildschweines: Mittels unterschiedlich hohen Spielkarten werden nun diejenigen Spieler ausgewählt, welche ein kleines Holzschwein über das Spielfeld bewegen dürfen. Alle Früchte, an denen das Schwein vorbeikommt, können nun vom "Schweinebesitzer" auf andere Felder gelegt werden. Das hölzerne Grunztier hat damit ganze Waldareale verwüstet. Im darauffolgenden Frühjahr beginnt das Wachstum: Jeder Spieler kann seine Früchte durch kleine Holzbäume ersetzen und nun wird auch offenkundig, was das Wildschwein durch seine Wühltätigkeit angerichtet hat: Früchte, die von zu vielen Bäumen umgeben sind, haben kein Licht zum Wachsen mehr und müssen vom Brett genommen werden. In der vierten Spielphase ist der Sommer eingekehrt und der Wald wird gelichtet: Wiederum wird mittels Karten der Spieler ausgewählt, der einen Holzfäller in bestimmten Richtungen durch die aufgeforstete Wälder bewegen darf. Jeder Baum, der ihm dabei in die Quere kommt, wird gefällt. Nach dem Ende dieses ersten Jahres folgt noch ein zweites, das im Wesentlichen identisch abläuft. Wer Lust hat, kann nochmals zwei weitere Jahre anhängen oder aber man schließt mit der Endwertung ab: Dabei gibt es für jeden einzeln stehenden Baum einen Punkt. Für mehrere nebeneinanderstehende Bäume gibt es Zusatzpunkte, welche die Chancen auf den Sieg beträchtlich steigern.

Egal wie man dieses Spiel betrachtet, "Timberland" ist nach allen Richtungen zufriedenstellend. Vielleicht ließe sich die Spielanleitung etwas übersichtlicher gestalten, doch der gesamte Spielablauf ist eben sehr komplex. Wer aber diese ersten Schwierigkeiten einmal überstanden hat, wird dieses Spiel immer wieder faszinierend, lehrreich und lustig finden.

TIMBERLAND

Titel

Timberland

Hersteller

HABA

Erfinder

Klaus Teuber

Design

Walter Mattheis

Spieldauer

20 - 30 Minuten

Spieler

2 - 4, ab 8 Jahre

Kategorie

ökologisches Brettspiel

Preis

ca. 450,-- ÖS

Bewertung:

Idee

6

Regelgestaltung

5

Ausführung

6

Verarbeitung

6


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.