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Segeln in der SÜDSEE: TONGA BONGA


Wir befinden uns in einer Zeit der weißen Landkartenflecke: Immer noch gibt es unentdeckte Inseln und Meeresteile. Und wie üblich, lockt dabei vor allem der Reichtum. Auch bei Tonga Bonga ist das so, daher gehen hier 3 bis 4 Spieler ohne lange zu zögern auf die Reise.....

Auf dem Spielplan ist eine kleine unbekannte Inselgruppe dargestellt, die erschlossen werden soll. Weiters sind am Rand "Mannschaftsfelder" für jedes Schiff vorhanden, wobei ein Kapitän- und ein Steuermannfeld besonders markiert sind. Ausgangspunkt der verschiedenfarbigen Schiffe ist Tonga Bonga. Von dort brechen alle auf, um auf jeder kleinen Insel ein Camp zu errichten und dann schließlich wieder wohl behalten im Hafen der Heimatstadt einzulaufen. Und wie in Wirklichkeit sind es nicht nur die Verhältnisse am Meer, die über Glück oder Unglück entscheiden, sondern vor allem ist es das "Personal", das hier eine Rolle spielt: Wenn man die richtigen Seeleute angeheuert hat, kann beinahe nichts mehr schief gehen, doch ob man die richtigen erwischt hat, sieht man meist nicht sofort. Zuerst muss jeder für seinen Kapitän und Steuermann die Heuer auf die entsprechenden Mannschaftsfelder legen. Erst am Ende dieser Bietrunde sieht man, wer hier am besten zahlt. Nun werden die Mannschaften zusammengestellt: Dafür muss jeder Mitspieler mit seinen drei farbigen Würfeln würfeln. Diese sind dann auf die Mannschaftsfelder der Gegner zu verteilen. Sollte ein später würfelnder Spieler eine höhere Augenzahl schaffen, kann er die anderen von den lukrativen Positionen verdrängen: So wird aus dem Kapitän der schlechter bezahlte Steuermann oder aber bei zwei höheren Würfeln gar der völlig unbezahlte Schiffsjunge. Danach wird jedem Spieler die Heuer seiner Würfelpositionen ausbezahlt und erst dann dürfen die Schiffe fahren: Es darf dabei so weit gefahren werden, wie Augenzahlen pro Mannschaft zur Verfügung stehen: Wenn zum Beispiel auf dem Kapitänsfeld eine Sechs, auf dem Steuermannsfeld eine Fünf und beim Schiffsjungen eine Drei liegen, kann insgesamt um 14 Felder vorwärts gezogen werden. Wer zuerst eine unbewohnte Insel erreicht, baut ein Camp und erhält 25 Dukaten. Auch alle später Ankommenden bauen ein Lager und erhalten Geld, doch sie müssen einen Teil davon an die früheren Entdecker als Zoll abliefern. Wer zuerst in Tonga Bonga zurück ist, erhält 10 Dukaten zusätzlich. Und wie nicht anders zu erwarten, gewinnt schließlich der reichste Seefahrer die Partie.

"Tonga Bonga" ist ein merkwürdiges Spiel: Einerseits setzt man Geld für die eigene Mannschaft aus, andererseits dürfen die Seeleute nur durch die Konkurrenten gestellt werden. Einerseits gibt es viel Geld für eine gute Mannschaft, andererseits befördert eine gute Mannschaft mit hohen Würfelpunkten rasch weiter und das gilt es beim Gegner zu verhindern. So ist dieses Spiel ein ständiges Überlegen zwischen Geld verdienen und rechtzeitiger Behinderung des Gegners. Dieser "gekreuzte" Spielmechanismus sorgt für eine hervorragende Ausgewogenheit der Konkurrenten. Und da auch die Ausstattung und die Spielregel absolut überzeugen, kann man dieses Spiel allen Familien nur wirklich empfehlen.

 

Birgit und Peter Költringer

 

Titel

Tonga Bonga

Hersteller

Ravensburger

Erfinder

Stefan Dorra

Design

Franz Vohwinkel

Spieldauer

40 - 60 min

Spieler

3 - 4, ab 12 Jahren

Kategorie

Taktikspiel

Preis

ca. 370,-- ÖS

Bewertung:

Idee

6

Regelgestaltung

6

Ausführung

6

Verarbeitung

6


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.