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AUF DER KIPPE: TRIBALANCE


Es gibt Hebelwaagen, hydraulische Waagen, Federwaagen, Torsionswaagen, elektromechanische Waagen, elektronische und gleicharmige Waagen, Tisch-, Bock-, Bodenwaagen, Laufgewichtswaagen und Neigungswaagen. Auch Brückenwaagen und Schnellwaagen sind bekannt. Und so mancher, der im Deutschunterricht des öfteren gefehlt hat, wird noch auf den Pferdewagen, Handwagen, Speichenwagen, Kraftwagen oder Kinderwagen kommen. Doch wer kommt schon auf "Tribalance", das nun bereits seit einigen Jahren die Spieleszene erfolgreich bevölkert?

Denn auch dieses Spiel ist eigentlich eine Waage! Oder besser gesagt die Basis dieses Spieles beruht auf einer Waage, denn auch hier geht es um das Gleichgewicht. Irgend wie ist es somit eigentlich gar kein Spiel sondern die Umsetzung eines physikalischen Prinzips. Damit ist es zwar nicht neu, doch die Art, wie das gemacht wird, ist eindeutig gelungen. Es stammt aus der kleinen aber feinen Spieleschmiede "Theta-Promotion", die immer wieder durch beachtliche "Designspiele" auffällt. Gleiches stimmt auch im vorliegenden Fall: Das Spielbrett ist eine dreieckige Holzplatte, die in einem hölzernen Rahmen auf einer Kugel ruht. Die Spieler müssen nun abwechselnd kleine runde Spielsteine auf Felder setzen, die mit Würfelaugen bezeichnet sind. Dabei darf das Brett aber nicht so stark aus dem Gleichgewicht gebracht werden, dass es den Rahmen berührt. In Abhängigkeit von den Würfelaugen, sind die Felder unterschiedlich wertvoll. Es dürfen dabei auch mehrere Steine übereinander gelegt werden, um so zu möglichst vielen Punkten zu kommen. Da beginnt man sich dann ganz plötzlich an die Hebelgesetze zu erinnern, bei denen ein größerer Hebelarm mit einem kleiner Gewicht kombiniert den gleichen Effekt hat, wie ein kürzerer Hebelarm mit einem größeren Gewicht. Das klingt zwar wiederum sehr physikalisch, doch in der Praxis bedeutet das nichts anderes, als dass man große Türme nur machen kann, wenn man ein Gegengewicht hat oder aber nicht weit von der Mitte baut. Am Ende ist auch in diesem Spiel der punktereichste Spieler Sieger.

Wir sind uns sicher, dass "Tribalance" trotz seines hohen Preises durchaus seine Lebensberechtigung hat und die Vergangenheit hat das auch bereits bewiesen. Denn es muss eindeutig zu den besonders schönen Spielen gerechnet werden. Dazu sind all diejenigen Exemplare zu rechnen, die man einfach als Freude am Objekt aufgestellt lässt. Und häufig werden sie dann im Vorbeigehen immer wieder aufs Neue versucht. Und unter Garantie, das passiert sicherlich auch bei diesem Spiel!

Birgit und Peter Költringer

Titel

Tribalance

Hersteller

Theta-Promotion

Erfinder

Michael Sohre

Design

Michael Sohre

Spieldauer

10-15 Minuten

Spieler

2 - 3, ab 6 Jahren

Kategorie

Geschicklichkeitsspiel

Preis

ca. 790,-- ÖS

Bewertung:

Idee

6

Regelgestaltung

6

Ausführung

6

Verarbeitung

6

 


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.