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TUTANCHAMUN - Auf Schatzsuche bei den Pharaonen


Als Howard Carter in den frühen zwanziger Jahren sich immer wieder aufs Neue auf die Suche nach einem noch unbekannten Königsgrab machte, wurde er von vielen belächelt. Umso größer war dann auch die Sensation, als er 1922 plötzlich vor der Wand eines noch unentdeckten Grabes stand. Dieses Grab des jungen Pharaos Tutanchamun, welches 1300 Jahre vor unserer Zeitrechnung entstanden war, gab nach mehr als 3 Jahrtausenden die größten Schätze frei, die jemals in einem Königsgrab gefunden wurden. Somit ist es auch kein Wunder, daß dieses Thema die Menschen seither ohne Unterlaß fasziniert hat. Die Suche nach unentdeckten Königsgräbern wurde bis heute nicht abgebrochen und mit immer neuen technischen Hilfsmitteln wird versucht, weitere Erkenntnisse über dieses Zeitalter zu erlangen. Die Spieleindustrie hat diesen Trend bereits vor langer Zeit erkannt und es vergeht kaum ein Jahr, wo es nicht zumindest einige Spiele gibt, welche einen ägyptischen Hintergrund haben. Auch heuer ist dies nicht anders: Der von Kartenspielen bereits sehr bekannte Spieleerfinder Rainer Knizia hat "Tutanchamun" erfunden.

Im vorliegenden Spiel können sich nun 2 bis 6 Mitspieler auf den Spuren von Howard Carter bewegen und Schätze aus dem Grab des jungen Pharaos einsammeln. Insgesamt gibt es 15 verschiedene Schatzarten, welche auf Kärtchen dargestellt sind. Zuerst werden sie in einer zufälligen Reihe hintereinander bis zur Maske des Pharaos aufgelegt. Jeder Schatz hat einen bestimmten Wert zwischen 1 und 8, wobei die wertvolleren Schätze auch entsprechend öfter auf den Kärtchen dargestellt sind. Wer an der Reihe ist, darf mit seiner Spielfigur vom Start weg pro Runde beliebig weit in Richtung Zielfeld fahren. Dort, wo man stehen bleibt, muß man das Kärtchen aufnehmen und kann so wertvolle Grabbeigaben einsammeln. Wenn alle Schätze einer Sorte aufgebracht sind, erfolgt eine Abrechnung: Der Spieler, welcher am meisten Kärtchen der entsprechenden Sorte besitzt, erhält die Punktewert des Schatzes gutgeschrieben, der Zweitplazierte bekommt gerade noch die halben Punkte, alle anderen dagegen gehen leer aus. Somit ist aber auch klar, daß es nicht das Ziel des Spieles ist, möglichst rasch zu sein, sondern möglichst viele Schätze der Sorten einzusammeln, um die höchste oder zweithöchste Kartenanzahl zu erlangen. Einige Sonderkärtchen wie "Kanopendeckel", welche als Joker eingesetzt werden können oder aber auch Goldklumpen, mit denen man seine Kollegen "beklauen" kann, runden das Spiel ab.

Tutanchamun ist vom Konzept her äußerst gelungenen. Es gibt für die Teilnehmer eine ganze Reihe von taktischen Möglichkeiten, was in jeder Runde neuerliches Nachdenken erfordert. Außerdem ist das Spiel aufgrund der kurzen und prägnanten Spielanleitung auch sehr rasch zu erfassen, sodaß kaum Anfangsschwierigkeiten auftreten. Bereits 1992 hatte der Spieleerfinder dieses Tutanchamun unter dem Titel "Tal der Könige" praktisch fertig, jedoch gerade in diesem Jahr erschien ein anderes Spiel mit gleichlautendem Titel auf dem Markt, sodaß man auf den Namen dieses jungens Pharaos umstieg. Das war sicherlich kein Nachteil, denn der Inhalt wird damit deutlich besser charakterisiert. Doch im Prinzip ist der Name in diesem Fall nicht so wesentlich, denn dieses Spiel ist ansich schon sehr reizvoll - egal wie es auch immer heißen mag.

TUTANCHAMUN:

Titel

Tutanchamun

Hersteller

Amigo

Erfinder

Reiner Knizia

Design

Reiner Knizia

Spieldauer

20 - 30 Minuten

Spieler

2 - 6, ab 8 Jahre

Kategorie

Taktikspiel

Preis

ca. 360,-- ÖS

Bewertung:

Idee

5

Regelgestaltung

6

Ausführung

6

Verarbeitung

5


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.